Von der schnellen Recherche über das Streamen von Serien bis hin zum Kontakt mit Freunden: Die Medien sind aus unserem Alltag nur mehr äußerst schwer wegzudenken. Auch, oder vor allem, im Leben unserer Kinder nehmen sie inzwischen eine zentrale Rolle ein. Versanken Heranwachsende bis vor einigen Jahren noch in Büchern, so nehmen Smartphones und Tablets inzwischen einen großen Teil ihrer Freizeit ein. Die fortschreitende Technologie verlangt jedoch einen verantwortungsbewussten Umgang. An diesem Punkt kommt die Medienerziehung durch Eltern und Pädagog:innen ins Spiel.

Erfahre hier bei Magenta alles Wissenswerte über die Rolle von Medien im Kindesalter, Medienerziehung und welche Tipps und Tricks dir helfen können.

Wie viel Bildschirmzeit ist okay?

Die Frage, ab wann Kinder Medien nutzen sollten, hängt stark von der Art der Nutzung, dem Zweck und der Intensität ab. Expert:innen und auch die Weltgesundheitsorganisation sind sich jedoch einig, dass Kinder unter drei Jahren möglichst keinen Bildschirmmedien ausgesetzt werden sollten. In diesem Alter sind soziale Interaktionen und körperliche Aktivitäten für eine gesunde Entwicklung besonders wichtig.

Auch im Alter von drei bis sechs Jahren sollte die Nutzung von Smartphones, Fernsehen und Co. lediglich eine Ausnahme darstellen. Gelegentliches Anschauen von altersgerechten Inhalten stellen jedoch kein Problem dar. Es empfiehlt sich jedoch, die Nutzung auf ein absolutes Minimum beschränken. Bedeutet: In den ersten Lebensjahren sollte gänzlich auf Medien verzichtet werden. In diesem Alter ist es für Kinder wichtig, die „reale“ Welt mit allen Sinnen zu erfassen, bevor auf elektronische Medien zurückgegriffen wird.

Ab einem Alter von etwa sechs Jahren kann die Nutzung gelockert werden, allerdings weiterhin unter (strenger) Aufsicht und in begrenztem Umfang. Medieninhalte sollen altersgerecht und pädagogisch sein, die tägliche Nutzungsdauer sollte 60 Minuten nicht überschreiten.

Ab dem Volksschulalter werden Medien zusehends wichtiger, da Kinder allmählich über digitale Medien lernen und kommunizieren. Der Fokus sollte auf Lerninhalten, kreativen Spielen und altersentsprechenden Angeboten liegen. Außerdem liegt es in der Verantwortung der Eltern, die Entwicklung von Medienkompetenz zu fördern. Das gelingt, indem sie ihren Kindern erklären, wie sie Medien verantwortungsvoll und kritisch nutzen.

Im weiteren Verlauf, also ab einem Alter von circa zehn Jahren, werden digitale Medien immer wichtiger – für schulische Aufgaben, soziale Interaktionen oder aber für die Freizeitgestaltung. Eltern sollten darauf achten, dass die Nutzung ausgewogen bleibt und Kinder nicht exzessiv vor Bildschirmen sitzen. Medienerziehung, sowohl von Seiten der Eltern als auch in der Schule, wird in diesem Alter besonders wichtig.

Was ist mit Medienerziehung eigentlich gemeint?

Dem Aspekt der Medienerziehung kommt in unserer digitalen und vernetzten Welt eine immer größere Relevanz zu. Sie ist ein Teilbereich der Medienpädagogik und zielt darauf ab, Kindern und Jugendlichen einen verantwortungsvollen Umgang mit Medien zu vermitteln. Die Heranwachsenden sollten somit dazu fähig werden, Inhalte und Wirkung von Fernsehen, Internet und Co. zu verstehen und sie sinnvoll in ihrem Alltag zu nutzen.

Medienerziehung hilft Kindern und Jugendlichen unter anderem beim Erwerb von Medienkompetenz. Mit dieser erlangen sie einen kritischen, reflektierten und kompetenten Umgang mit Medien. Das bedeutet zum Beispiel: Hat dein Kind die Animeserie Dragonball Z für sich entdeckt, sollte es die dort gezeigten Handlungen kritisch betrachten und sich darüber bewusst sein, dass die gezeigte Serie reine Fiktion ist.

Neben jener Medienerziehung, die die Kompetenz und den Umgang fördern soll, gibt es andererseits auch noch die Erziehung mit Medien, die bei Erziehungs- und Bildungsprozessen in Schulen zum Einsatz kommt. In Bildungseinrichtungen setzen Lehrkräfte zunehmend auf technologische Hilfsmittel, um Prozesse zu digitalisieren. Dazu gehört beispielsweise das Erlernen des Umgangs mit neuen Medien. Ziel dabei ist, langfristig mittels neuer Technologien den Unterricht verständlicher und das Lernen effizienter zu gestalten.

Welche Rolle nehmen Smartphones & Co. im Leben der Kinder ein?

Digitale Medien und internetfähige Geräte sind nur mehr schwer aus dem Leben der Kinder wegzudenken. Über Social-Media-Apps verschicken sie Nachrichten an ihre Freunde, lernen über Apps für die Schule oder machen sich per Lernapp mit den Grundlagen einer Fremdsprache vertraut.

Dass Smartphones und Co. im Leben der Kinder schon früh eine Rolle spielen, zeigt eine Studie von Saferinternet. Die Erhebung untersuchte das Mediennutzungsverhalten von 0 bis 6-Jährigen, insgesamt wurden dazu 400 Eltern befragt. Die Befragung kam unter anderem zu dem Ergebnis, dass 72 % der Kinder bereits vor ihrem ersten Geburtstag zum ersten Mal ein internetfähiges Gerät nutzten. Bei den 3- bis 6-Jährigen sind es 81 Prozent, die zumindest gelegentlich mit Medien in Berührung sind.

Zahlreiche Studien untersuchen das Mediennutzungsverhalten von Kindern, die Ergebnisse sind dabei oft ähnlich. Auch die deutsche KIM-Studie (Kinder, Internet, Medien) hebt hervor, dass Heranwachsende nicht nur zu Früh mit Medien in Kontakt treten sondern meist auch deutlich zu lange vor Bildschirmen sitzen.

Chancen und Risiken der Mediennutzung für Kinder im Überblick

Bei all den Risiken, die eine zu frühe Mediennutzung in der Kindheit mit sich bringt, ergeben sich bei adäquatem Einsatz einige Chancen. Nachfolgend siehst du die Chancen und Risiken in der Übersicht.

Chancen:

  • intuitives & spielerisches Lernen durch Lern-Apps
  • digitale Lesemedien inkl. Vorlesefunktion
  • Erweiterung des Wissens durch kindgerechte Angebote (Dokumentationen, Lernvideos)
  • sprachliche Förderung durch interaktive Geschichten oder Hörspiele
  • Förderung von Empathie durch kindgerechte Serien
  • mit außerschulischen Freunden in Kontakt bleiben

Risiken:

  • Konsum von unangemessenen Inhalten
  • Sprachentwicklungs- und Konzentrationsstörungen durch übermäßige Nutzung
  • Gefahr von Cybermobbing und Hass im Netz
  • Suchtpotenzial
  • Schlafstörungen
  • Bewegungsmangel

Tipps und Tricks für die richtige Elternarbeit

1. Tipp: Klare Zeitlimits setzen

Wie du gelesen hast, sollte die Mediennutzung deines Kindes auf eine bestimmte Dauer pro Tag begrenzt werden. Du könntest zum Beispiel Zeitpläne erstellen, die festlegen, wann und wie lange deine Kinder Medien nutzen dürfen. Gleichzeitig ist es aber auch wichtig, bildschirmfreie Zeiten einzuführen, vor allem vor dem Schlafen gehen.

2. Tipp: Altersgerechte Inhalte auswählen

Entscheidend ist, dass die Medieninhalte dem Alter und Entwicklungsstand der Kinder entsprechen. Altersgerechte Inhalte sollten pädagogisch wertvoll sein und einen Lernaspekt oder positive Botschaften enthalten. Außerdem sollten sie die Kinder nicht überfordern oder gar ängstigen.

Auf Apple-Geräten besteht hierzu die Möglichkeit, Beschränkungen zu aktivieren, um Inhalte und Apps auf dem Gerät deines Kindes zu verwalten. So hast du nicht nur die Handynutzung deines Kindes unter Kontrolle, sondern stellst auch sicher, dass dein Kind keine anstößigen Inhalte rezipiert. Weitere Informationen findest du auf der Apple-Homepage. Auch Android bietet einige Möglichkeiten, mit denen du die Nutzung deines Kindes stets im Blick hast.

3. Tipp: Als gutes Beispiel vorangehen

Als Elternteil bist du für dein Kind das Vorbild Nummer 1 und natürlich selbst für sein / ihr zukünftiges Mediennutzungsverhalten verantwortlich. Denn neben Medienerziehung lernen Kinder den Umgang mit Medien vor allem durch ihre Eltern. Dein eigenes Nutzungsverhalten sollte sich somit genauso in Grenzen halten, wie du es von deinem Kind verlangst.

Angebote von Magenta für Kinder

Selbstverständlich haben wir auch bei Magenta passende Angebote für Kinder und Jugendliche. Der Jugendtarif inklusive Smartphone eignet sich bestens für Kinder ab etwa zehn Jahren. Die Kidswatch stellt eine sichere Alternative für kleinere Kinder dar.

Connected Kids: Magenta fördert (digitale) Medienkompetenz

Auch Magenta möchte direkt einen Beitrag zur Verankerung von Medienkompetenz bei Kindern leisten. Das Konzept Connected Kids zielt darauf ab, einen verantwortungsbewussten und kritischen Umgang mit Medien zu fördern. Im Mittelpunkt steht dabei das Lernen mit Tablets, Apps und dem Internet. Auf diese Weise legt Magenta das Fundament für eine digitale Zukunft, indem Schulen kostenlose Workshops mit digitalem Equipment erhalten und spezifischen Know-How unterstützt werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Kinder in ihren ersten Lebensjahren, wenn möglich, zur Gänze auf Medien verzichten sollten. Wie in vielen anderen Bereichen gilt jedoch: Die Dosis macht das Gift. Ein maßvoller und kontrollierter Medienkonsum ist in der Regel unbedenklich, solange die Inhalte dem Alter des Kindes entsprechen und pädagogisch wertvoll sind. Weil Kinder stark durch das Verhalten ihrer Eltern geprägt werden, ist es zudem wichtig, dass sich Eltern ihrer Vorbildfunktion bewusst werden.