Immer früher entdecken Kinder die digitale Welt für sich: Sie stöbern auf Kinderseiten, tauschen sich mit Freunden in Online-Spielen aus oder schauen Videos, die speziell auf ihr Alter zugeschnitten sind. Doch so spannend und lehrreich das Internet auch sein kann – es birgt ebenso Risiken und Herausforderungen. Daher gibt es spezielle Kindersuchmaschinen. Sie filtern Inhalte, schaffen eine sichere Umgebung und vermitteln gleichzeitig einen verantwortungsvollen Umgang mit Informationen. Aber wie funktionieren solche Suchmaschinen und können sie wirklich dazu beitragen, dass Kinder das Netz unbeschwert nutzen können?

Für uns Erwachsene ist Google längst ein fester Bestandteil des Alltags. Mehr als 3,5 Milliarden Suchanfragen pro Tag zeigen, wie selbstverständlich wir die Plattform zur Informationssuche und Unterhaltung nutzen.

Auch Kinder sind heute früh online aktiv und bedienen sich der Suchmaschine, um Neues zu lernen und die Welt zu erkunden. Doch so praktisch das auch klingt, Eltern sollten bedenken, dass nicht alle Inhalte, die Google ausspuckt, kindgerecht sind. Pädagog:innen warnen bereits seit Jahren vor digitalen Übergriffen und unangemessenen Inhalten im World Wide Web. Deshalb sollten Eltern lieber auf eine Kindersuchmaschine vertrauen.

Was ist eigentlich eine Kindersuchmaschine?

Im Gegensatz zu herkömmlichen Suchmaschinen führen Kindersuchmaschinen eine sogenannte „Whitelist“. Anders als bei einer „Blacklist“ findest du dort nur regelkonforme und geprüfte Inhalte. Um die Sicherheit der Kinder zu gewährleisten, beschäftigen Kindersuchmaschinen ein Team von Redakteur:innen. Bei Google & Co. übernehmen Algorithmen diese Aufgabe. Diese Algorithmen entscheiden jedoch nur bedingt (SafeSearch vorausgesetzt), ob die Inhalte als kindgerecht gelten oder nicht.

Lädt eine Website neue Inhalte hoch, setzen die Redakteur:innen der Kindersuchmaschinen die medienpädagogische Brille auf. Mit ihr filtern sie, ob die Spiele, Texte oder Videos auch für Kinderaugen geeignet sind. Ist das nicht der Fall, gelangen die Inhalte zwar ins Internet, aber tauchen nicht in den Suchergebnissen der Kindersuchmaschinen auf. So können Kinder im geschützten Bereich schrittweise erfahren, was die digitale Welt zu bieten hat.

Worauf solltest du bei einer Kindersuchmaschine achten?

Weißer Bildschirm, Suchleiste in der Mitte – einfach und kompakt, so lässt sich die klassische Suchmaschine am besten beschreiben. Eine Kindersuchmaschine muss jedoch ein paar Kriterien mehr erfüllen als eine herkömmliche Suchmaschine. Du solltest deshalb auf die folgenden Punkte achten:

  • Gestaltung: große Buttons, grafische Darstellungen und eine leicht zu bedienende Oberfläche. Kindersuchmaschinen dürfen gerne etwas für das Auge sein. Die Gestaltung sollte die Kleinen allerdings nicht überfordern.
  • Keine Registrierung: Mit dem ersten Klick auf der Website solltest du mit deinem Kind die Wissensseiten durchforsten können – ohne Anmeldung, ohne Registrierung.
  • Nahbar: Die Kindersuchmaschine selbst sowie das Team dahinter sollten sich vorstellen. So weißt du, wer die Kinder bzw. die Inhalte der Website beaufsichtigt.
  • Datenschutz: Eine seriöse Kindersuchmaschine fragt keine persönlichen Daten der Kinder ab. Gleichzeitig arbeitet sie DSGVO-konform, setzt keine Trackingcodes und ist frei von personalisierter Werbung.
  • Werbefreiheit: Beim Blick auf die Kindersuchmaschine sollte dir keine Werbung ins Auge stechen! Generell sollte die Suchmaschine frei von irgendeiner Art von Werbung sein.

Diese fünf Punkte solltest du bei der Auswahl einer geeigneten Kindersuchmaschine unbedingt berücksichtigen. Nur so kannst du sicherstellen, dass dein Kind auch wirklich sichere Erfahrungen im Internet sammeln kann.

Welche Kindersuchmaschinen gibt es im Netz?

In Österreich gibt es für zu Hause und für die Grundschule mittlerweile unzählige Kindersuchmaschinen im Internet. Sie alle filtern ungeeignete Inhalte heraus und veröffentlichen geprüfte Websites, die Wissen kindgerecht erklären. Dort können sich die Kinder spielerisch durch unterschiedliche Themenbereiche und Suchvorschläge wälzen – alles begleitet von bunten Grafiken und großen Buttons.

Hier findest du drei der beliebtesten Kindersuchmaschinen:

  • Frag FINN (6- bis 12-Jährige): Blaue Haare, rote Basecap und Sneaker – hipp gekleidet navigiert die kleine Raupe ihre Besucher:innen durch das kindgerechte World-Wide-Web. Die Raupe ist das Markenzeichen der Suchmaschine „Frag Finn“ und eigentlich überall zu finden. Begleitet von einem Team aus Redakteur:innen frisst sich Mr. Nimmersatt durch das Internet, immer auf der Suche nach neuen Informationen für die Wissensseite. In dieser Kindersuchmaschine können Kinder durch den geschützten Raum surfen, neue Spiele entdecken und ihr Wissen erweitern.
  • KiwiThek (6- bis 10-jährige): Ein freundlicher Vogelkopf, frisch geschlüpft aus einem Ei? So begrüßt KiwiThek seine kleinen Besucher:innen. Die KiwiThek wurde vom Wiener Bildungsserver für Kinder ins Leben gerufen. In diesem Online-Lexikon können die Kleinen mittels Suchleiste nach unterschiedlichen Begriffen das Kidsweb durchsuchen.
  • Helles Köpfchen (8- bis 12-Jährige): Helles Köpfchen gilt als die größte Suchmaschine für Kinder und Jugendliche im deutschsprachigen Raum. Besucher:innen dürfen sich dort über die besten Kinderseiten im Netz freuen – so die Aussage der Betreiber:innen. Dort können die Kids zwischen den Kategorien Wissen, Lexikon und Spiel & Spaß navigieren. Im oberen Teil der Kindersuchmaschine gibt es noch eine Suchleiste, in der die Kinder nach bestimmten Begriffen suchen können.

Kindersuchmaschinen: Ja oder nein?

Sucht dein Kind auf Google und Co. bspw. nach einem generischen Begriff wie „Amerika“, ploppen unzählige Informationen auf dem Bildschirm auf. Das kann die Kleinen nicht nur überfordern, sondern es erscheinen teilweise auch ungeeignete Informationen. Kinder bis zum 10. Lebensjahr sollten deshalb ausschließlich Kindersuchmaschinen wie „Frag Finn“ nutzen.

Wichtig! Besonders zu Beginn solltest du immer ein Auge auf den Bildschirm werfen um sicherzugehen, dass dein Nachwuchs sich sicher im Internet zurecht findet. Über die Family-Safety-App bzw. den Google Family Link kannst du auch einstellen, welche Websites dein Kind besuchen darf. Hinterlegst du dort ausschließlich die Kindersuchmaschinen, sind alle auf der sicheren Seite – auch ohne Kontrolle.

Ab 10 Jahren: erweiterte Suchmaschine

Ist dein Kind bereits etwas älter ist und konnte schon erste Medienkompetenzen sammeln? Dann könnt ihr (zuerst) gemeinsam zu den herkömmlichen Suchmaschinen wie Google oder Bing wechseln. Wichtig ist, dass du dort Filter wie „Google SafeSearch“ in den Sucheinstellungen aktivierst. Mit diesem Filter kannst du nicht-kindgerechte Inhalte aus den Suchergebnissen ausschließen.

Ein Garant für sichere Inhalte ist die Filterfunktion allerdings nicht! Allen Filtern zum Trotz kann es passieren, dass unsachgemäße Inhalte auf dem Bildschirm landen. In diesem Fall solltest du immer ein offenes Ohr haben und die Situation besprechen.

Wie gehen Kindersuchmaschinen mit Social-Media-Plattformen um?

Die meisten Kindersuchmaschinen versuchen, Kindern zwischen 6 und 12 Jahren einen sicheren Einstieg ins Internet zu gewährleisten. Im Hinblick auf Social-Media-Plattformen orientieren sie sich dabei an deren Nutzungsbedingungen. So taucht YouTube beispielsweise nicht in deren Whitelist auf, da es erst ab 16 Jahren freigegeben ist. Bei Instagram und Facebook liegt das Mindestalter bei 13 Jahren und TikTok ist erst ab 18 Jahren freigegeben und somit nicht in Kindersuchmaschinen zu finden.

Wenn du mit deinen Kindern den umsichtigen Umgang mit Suchmaschinen erklärst und sie langsam erst an Kindersuchmaschinen heranführst, lernen deine Kleinen schnell, wie sie mit digitalen Inhalten umzugehen haben. Ein wenig Aufsicht ist in jedem Fall immer wichtig bei der Medienerziehung.