In einem unserer letzten Blog-Beiträge haben wir vorgestellt, wie man mittels Internetanbindung und persönlichen Assistenten wie Alexa den eigenen Haushalt smart steuern kann. Was aber, wenn man Sicherheitsbedenken hat? Lassen sich Systeme im Haus auch vernetzen, ohne an die Cloud oder Online-Dienste angebunden zu sein? Selbstverständlich! Denn die Anbindung ans Internet dient in erster Linie dem Abruf externer Daten, der Spracherkennung oder der Fernsteuerung von außerhalb des Haushalts. Wer daheim beispielsweise auf Zuruf die Fenster verdunkeln will, kann das auch offline tun. Und einfache Funktionen wie Temperatur- oder Lichtsteuerung lassen sich mit verschiedenen Systemen problemlos einrichten. Welche Lösungen für ein Smart Home ohne Internet oder Cloud-Dienste perfekt für den Haushalt geeignet sind, stellen wir hier vor.

Smart Home ohne Internet: Die Grundlagen

Grundsätzlich erfordern alle vernetzten Dienste immer die Anbindung an einen zentralen Router via WLAN oder Kabel. So können sich die Geräte untereinander verständigen. Solange der Router selbst nicht nach außen mit dem Internet verbunden ist, spricht man von einem geschlossenen System. Soll der Router – meist vom Internetprovider zur Verfügung gestellt – aber eine Verbindung zum Internet haben, müssen die einzelnen Geräte entsprechend konfiguriert werden. Noch einfacher ist es jedoch, wenn ein zweiter Router, quasi im Subauftrag, diese Rolle übernimmt. Dieses Gerät managt dann den Datenverkehr der Geräte im Haushalt untereinander, stellt aber auf Wunsch keine Verbindung zum Internet-Router her.

Bosch Smart Home

Der alteingesessene deutsche Experte für Steuerungstechnik geht mit der Zeit und bietet mit seiner Smart Home-Einheit eine leistungsfähige Lösung. Diese benötigt weder Cloud noch Internetanbindung. Funktionen wie Alarmanlage, Licht- oder Heizungssteuerung werden hier lokal verwaltet und gesteuert. Das alles selbstverständlich via App von Tablet, Handy oder Computer. Als besonderes Schmankerl lassen sich zusätzlich zu typischen Funktionen eigene Abläufe und Regeln konfigurieren. Das Bosch Smart Home System ist aber keineswegs stumm und taub gegenüber der Außenwelt. Sollte aus irgendeinem Grund tatsächlich eine Anbindung ans Internet nötig sein, kann Bosch das natürlich auch; der Datenverkehr erfolgt dann ausschließlich über deutsche Server.

Homematic

Ebenfalls ein ausgesprochen leistungsfähiges System für ein Smart Home ohne Internet ist Homematic. Ein breites Spektrum an Diensten und Geräten, von der Wetterstation bis zum Elektroverteiler, kann hier modular aufgebaut werden und funktioniert auch völlig autark ohne Internet. Die Steuerung und Konfiguration der einzelnen Komponenten und Funktionen erfolgt dabei wahlweise über die Zentrale, per Fernbedienung, über die PC-Software oder per Smartphone. Speziell für Neubauten kann in Zusammenarbeit mit einem qualifizierten Elektriker so eine im Haushalt verankerte Smart-Home-Lösung zusammengestellt werden, die keine Wünsche offenlässt. Auch hier ist eine optionale Anbindung ans Internet jederzeit möglich.

Apple HomeKit

Das System von Apple ist aufgrund seiner grundsätzlichen Funktion als Smart-Speaker (ähnlich Alexa) als Online-Gerät konzipiert, lässt sich aber eingeschränkt auch offline betreiben. Es benötigt für die Ersteinrichtung zwingend eine Verbindung zum Apple-Server. Danach kann es vom Internet getrennt werden. Smart Home ohne Internet ist also auch hier möglich. Apple-eigenes Zubehör funktioniert lokal problemlos. In welchem Ausmaß dann diverse Smart-Home-Komponenten von Drittherstellern lokal gesteuert werden können, hängt stark von deren Eigenschaften ab. Die Frage, ob ein solch kostspieliges System mit offline stark beschnittenem Funktionsumfang noch Sinn macht, ist eine persönliche Entscheidung.