Weil das Leben immer digitaler wird, verwundert es nicht, dass auch die eigenen vier Wände immer mehr Technik beinhalten. Diese ist inzwischen so weit entwickelt, dass sie eigene Sicherheitsprotokolle benötigt. Wie steht es aktuell um den Datenschutz im Smart Home, welche Richtlinien und Sicherheitsmaßnahmen gibt es? Das und mehr erfährst du in diesem Beitrag.

Datenschutz im Smart Home: Herausforderungen und Lösungen

Das moderne und digitale Wohnkonzept wird immer beliebter. In einem Smart Home sind mehrere Technologien sowohl untereinander als auch digital miteinander verbunden. Dieses Netzwerk soll den Lebenskomfort steigern, indem alltägliche Abläufe automatisch überwacht und optimiert werden.

Über eine zentrale Steuerung, zum Beispiel via App auf dem Smartphone, können die Anwendungen von überall gesteuert werden, wie beispielsweise:

  • Gebäudetechnik wie Wärme, Klima, Beleuchtung oder Sicherheit
  • verschiedene elektronische Geräte wie Kühlschrank, Waschmaschine oder Staubsaugerroboter

Beim Einsatz der vernetzten Geräte und Techniken können Sicherheitsrisiken entstehen, die du nach Möglichkeit auf ein Minimum reduzieren solltest. In diesem Zusammenhang ist die DSGVO für Smart Homes von großer Bedeutung.

Was regelt die DSGVO im Zusammenhang mit dem Smart Home?

DSGVO steht für Datenschutzgrundverordnung. Diese EU-Verordnung verpflichtet Unternehmen, Behörden und Organisationen dazu, die personenbezogenen Daten der EU-Bürger:innen in vollem Umfang zu schützen.

Diese müssen dafür ihren Hauptsitz nicht auf europäischen Boden haben. Jede:r, der personenbezogene Daten einer EU-Bürgerin oder eines EU-Bürgers verarbeiten möchte, muss sich an die DSGVO halten.

Laut der Verordnung sind alle Hersteller von Smart Home (fähigen) Geräten verpflichtet, diese DSGVO-konform zu produzieren. Folgende Punkte müssen gewährleistet sein:

  • Einwilligung und Transparenz
  • Datensicherheit und Schutzmaßnahmen
  • Rechte der betroffenen Person
  • Datensparsamkeit und Zweckbindung
  • Verantwortlichkeit und Nachweisbarkeit

Diese Sicherheitsrisiken für Geräte und den Datenschutz bestehen in einem Smart Home

Solltest du zu Hause Smart Home Geräte haben und diese miteinander vernetzt haben, dann können folgende Risiken entstehen:

  • Deine Netzwerk- und Kommunikationsprotokolle wie WLAN, Bluetooth oder Zigbee sind nicht ausreichend gesichert und so einem Angriff schutzlos ausgeliefert.
  • Du hältst Software- und Sicherheitsupdates nicht auf dem neusten Stand und diese können so den neusten Datenschutzstandard nicht erfüllen.
  • Du verwendest einfache bzw. Standard-Passwörter. Diese stellen für Hacker:innen keinerlei Herausforderung dar und machen dein Netzwerk im Smart Home leicht angreifbar.
  • Ein weiterer wichtiger Punkt, der im Smart Home risikobehaftet ist: Die unsachgemäße Speicherung von Daten. So gut wie alle smarten Geräte sammeln und speichern persönliche Daten und Informationen über Nutzungsgewohnheiten der Bewohner:innen. Ist diese Speicherung nicht auseichend geschützt, kann der gesamte Datenfluss ungehindert in die Hände Dritter fallen.
  • Physische Sicherheitslücken durch smarte Kameras und Mikrofone: Erhalten Hacker:innen Zugang zu diesen Geräten, können sie das Haus und seine Bewohner:innen kinderleicht ausspionieren, sensible Daten für illegale Zwecke verwenden oder sogar in Umlauf bringen, um Bewohner:innen öffentlich zu kompromittieren oder gar zu erpressen.
  • Mangelnde Authentifizierung und Autorisierung von Nutzer:innen: Dies kann dazu führen, dass dein Netzwerkschlüssel quasi wehrlos in die Hände von Angreifer:innen fällt und diese sich Zugriff auf alle Geräte beschaffen.

Datenschutz im Smart Home: Wie kannst du ihn ausreichend sicherstellen?

Mit diesen Maßnahmen kannst du dein Smart Home und die vernetzten Geräte gegen Datendiebstahl effektiv absichern:

  • Netzwerkverschlüsselung: WPA3 ist hier der neueste, sichere Standard. Diese Technologie wird allerdings noch nicht von allen Geräten unterstützt. Dank WPA3 kannst du jedes einzelne Gerät separat verschlüsseln und so bei einem Angriff alle weiteren Geräte schützen.
  • Sicherheits- und Softwareupdates: Diese solltest du regelmäßig für alle Geräte durchführen. Ein veraltetes System kann sich nicht effektiv gegen neue Angriffsmethoden verteidigen, da es diese schlichtweg nicht kennt.
  • Sichere Passwörter: Dieser Punkt wird nach wie vor zu oft missachtet. Doch ein schwieriges Passwort ist für Hacker:innen deutlich aufwendiger zu decodieren und alleine das schreckt die meisten Datendiebe bereits ab.
  • 2FA (2-Faktor-Authentifizierung): Sie ist relativ unbeliebt und schreckt viele Nutzer:innen ab. Allerdings gewährt sie keinen zusätzlichen Schutz und lässt sich individuell konfigurieren. Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn mehrere User:innen auf ein System zugreifen.
  • Datentrennung und Zugriffskontrolle: Du kannst zudem für bestimmte Daten eigene Zugriffsrechte generieren. Dadurch entsteht eine Art Verschachtelung, die wehrhafter gegenüber Angriffen ist.
  • Verschlüsselte Datenübertragung: Die Übertragung von Daten sollte grundsätzlich verschlüsselt ablaufen. Dies gilt insbesondere für alle Cloud-Dienste, die mit den smarten Geräten Daten austauschen.

Die Vorteile eines Smart Homes

Ein intelligentes Zuhause kann dir den Komfort und die Effizienz im Alltag erhöhen. Dank verschiedener Technologien kannst du im Smart Home vom Morgen bis zum Abend alles perfekt organisieren: Die Wohnung im Winter angenehm vorheizen und eine entspannende Musik einstellen oder den Kühlschrank die fehlenden Einkäufe an den Lieferanten senden lassen – zeitsparend und gemütlich.

Außerdem hast du Kontrolle über deine persönlichen Daten bei Verbräuchen wie Strom oder Wasser. Zusätzlich bieten dir die Geräte Transparenz darüber, welche Daten sie genau sammeln und speichern.

Smarte Geräte im intelligenten Zuhause verbessern außerdem die Sicherheit: Türschlösser, Kameras und Sensoren können bei Gefahr sofort die entsprechenden Hilfskräfte alarmieren.

Smart Home Geräte sammeln und erheben viele sensible Daten, die von Dritten abgegriffen und missbraucht werden können. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass sich Hersteller von Geräten an die DSGVO-Verordnung halten und du in deinem intelligenten Zuhause auf die oben genannten Punkte achtest, damit du den Datenschutz in deinem Smart Home gewährleistet hast.