Wenn es um Computerspiele geht, hat jeder seine ganz eigene Meinung. Aber wie schnell geht es wirklich, dass aus dem Spielspaß eine handfeste Computersucht entsteht?

Was noch wichtiger ist, wie kann man die Suchtgefahr durch Computerspiele verhindern oder wenn es bereits eine Computersucht bei Kindern gibt, wie kann man dieser begegnen, um den Teufelskreis zu durchbrechen?

Suchtgefahr durch Computerspiele ­– Durch welche Tricks fördern Videospielentwickler die Sucht und wie kann ich meine Kinder schützen?

Natürlich macht es Spaß, mal eine Runde zwischendurch zu zocken und sich dadurch eine Art Auszeit von der realen Welt zu gönnen. Zumal man viele Spiele auch mit seinen Freunden gemeinsam erleben kann. Mit Magenta Gaming Internet bekommst du alles, was du für deinen nächsten Zocker-Abend mit deinen Freunden brauchst.

Bei einigen Internetspielen ist es sogar möglich, via Mikrofon mit fremden Zockern aus aller Welt zu sprechen, wodurch neue Freundschaften entstehen können. Deshalb kann man nicht pauschal von einer sozialen Vereinsamung der Computerspielefans sprechen.

Die meisten Spieler:innen besitzen ein vernünftiges Maß der Spieldauer. Doch einige Menschen sind sehr anfällig für die Tricks der Spielehersteller und schlittern in eine Computerspielsucht.

Welche Tricks fördern die Suchtgefahr von Computerspielen?

Am wahrscheinlichsten ist die Entstehung einer Computerspielabhängigkeit, wenn Online-Spiele bevorzugt werden. In diesen fantastischen Welten kann man eintauchen und endlos spielen. Genau das ist gewollt. Dadurch generieren die Spielehersteller ihre Einnahmen. Nicht nur der Absatz ihrer Spiele ist das Ziel, sondern auch der Verkauf von Merchandise-Artikeln.

Einige der Online-Spiele locken auch mit kostenpflichtigen Erweiterungen, die den Spieler:innen einen Vorteil verschaffen bzw. ihnen Zugänge in andere Dimensionen eröffnen. Diese Zusatzoptionen können dabei richtig ins Geld gehen.

Computerspielsicht kann durch Belohnungen verstärkt werden

Da die Spiele interaktiv aufgebaut sind, lassen sich jede Menge Abenteuer erleben, wobei oftmals auch Rätsel gelöst werden sollen. Für jede gelöste Aufgabe erhalten die Spieler:innen eine Belohnung.

Tatsächlich reagiert das Gehirn identisch auf diesen virtuellen Belohnungsreiz, aktiviert das Belohnungszentrum und schüttet Glückshormone aus. Diese positive Rückkopplung ist es, die am schnellsten zu einer Computerspielsucht führen kann.

Kein Zeitgefühl mehr beim Zocken

Ein weiterer Aspekt ist die Spielverfügbarkeit. Online-Spiele lassen sich von überall und zu jeder Zeit spielen. Dabei erhält die reale Zeit immer weniger Bedeutung. Irgendwann verschwimmen die Grenzen der virtuellen und realen Welt.

Die Zeit in der Fantasiewelt vergeht gerade zu im Flug und man bemerkt gar nicht, wie lange man wirklich vor dem Monitor sitzt. Auch hier liegt eine große Gefahr verborgen. Ein: „Ich mach’ nur noch das“, kann dazu führen, dass man seine Termine vergisst.

Passiert es hin und wieder mal, ist dieses Verhalten unbedenklich, häufen sich hingegen die Versäumnisse, sollte man unbedingt prüfen, ob es sich bei dem Kind vielleicht schon um eine Computerspielsucht handelt.

Ab wann ist man Computersüchtig?

Seit 2022 ist die Computerspielsucht als eine der vielen Suchterkrankungen anerkannt. Das Risiko einer Computerspielabhängigkeit ist eng verbunden mit dem Spielverhalten und dem Mediengebrauch.

Die Computersucht macht sich bemerkbar, wenn das Verlangen zu spielen außer Kontrolle gerät. Erste Warnsignale sind:

  • Unruhe und Nervosität in der spielfreien Zeit
  • Die Gedanken drehen sich nur um das Spiel
  • Der Großteil der Gespräche handelt vom Computerspiel
  • Erfinden von Ausreden, um weiterspielen zu können
  • Termine werden vernachlässigt oder vergessen
  • Hobbys werden zurückgestellt oder nicht mehr ausgelebt
  • Kontakte in der realen Welt nehmen ab / verlieren sich gänzlich
  • Häufiger Streit mit den Eltern
  • Hoher Geldeinsatz / Verspielen von Taschengeld
  • Die körperliche Hygiene wird vernachlässigt / reicht bis zur Verwahrlosung

Computerspielsucht – was können Eltern tun?

Wenn Eltern eine oder mehrere dieser Verhaltensweisen bei ihren Kindern entdecken oder den Verdacht haben, dass ihr Kind computersüchtig sein könnte, sollten sie sich umgehend Rat und Hilfe holen. Eine geeignete Anlaufstelle ist zum Beispiel die Bundesstelle für die Positivprädikatisierung
von digitalen Spielen
vom Bundeskanzleramt.

Dort erhält man wichtige Hinweise und Hilfsangebote für Therapien und Begleiterkrankungen, wenn eine Computersucht bei Kindern vorliegt. Der erste Tipp, den man erhält, wird sein, dass man sein Kind auf die Sorgen ansprechen sollte.

Oftmals sind die Betroffenen selbst verzweifelt, da sie sich schämen und aufgrund dessen frustriert oder gar depressiv sind. Um diese negativen Gefühle vergessen zu können, flüchten sie sich wieder in die glückliche Fantasiewelt der Computerspiele.

Ein offenes und ehrliches Gespräch ohne anklagende Vorwürfe und mit dem Angebot der Hilfe kann Betroffenen einen Weg aus ihrem vermeintlich ausweglosen Teufelskreis aufzeigen und aktiv dabei helfen, diesen erfolgreich zu durchbrechen.

Therapien bei Computersucht

Je früher Eltern ein Suchtverhalten bei ihren Kindern feststellen, umso besser lässt sich die Computersucht behandeln. Dies belegen einige anerkannte Studien. Da die Computerspielsucht noch relativ neu ist, liegen bislang jedoch keine Langzeitergebnisse vor. Betroffene können entweder eine ambulante oder eine stationäre Therapieform nutzen. Welche im Einzelfall infrage kommt, ist abhängig von der Suchtschwere der betroffenen Person.

Die Dauer eines stationären Aufenthaltes ist ebenfalls individuell. Schließlich ist der Entzug der Suchtkomponente enorm belastend für die Betroffenen. Zumal sie sich dem Auslöser und den Ursachen der Computersucht stellen müssen. Außerdem erhöhen einige Persönlichkeitsmerkmale die Suchtneigung drastisch.

Sollte man Computerspiele verteufeln?

Trotz der Gefahr einer Computerspielsucht, lautet die Antwort: Nein. So schlimm eine Computerabhängigkeit und ihre Folgen und Begleiterkrankungen für die Betroffenen sind, so ist längst nicht jede:r betroffen. Gaming ist ein Hobby, das in der Digitalisierung zum Alltag gehört.

Außerdem gibt es eine Menge positiver Aspekte, die durchs Computerspielen ausgelöst werden:

  • Verbesserung der Reaktionsfähigkeit
  • Erhöhung des räumlichen Denkens
  • Zunahme des Orientierungssinns
  • Entscheidungsfreudigkeit wird gestärkt
  • Bessere Auffassungsgabe durch schnelle Abläufe
  • Aufbau neuer Freundschaften

Ebenso ist die Annahme, dass Computerspiele die Gewaltbereitschaft bestärken, durch mehrere Studien ausgeschlossen worden. Im Gegenteil, Stress und Aggressionen lassen sich sogar durch Computerspiele abbauen.

Einige Spiele bieten die Möglichkeit, mit Freund:innen gemeinsam zu zocken. Einige lernen sich über das Medium Online-Spiel auch erst kennen. So können neben dem Spiel interessante und anregende Konversationen stattfinden.

Als Fazit lässt sich sagen: Es ist wie überall, die Dosis machts. Gegen gelegentliche Zockerabende mit oder ohne Freund:innen ist sicherlich nichts einzuwenden, solange das Real-Life nicht darunter leidet.