Im Mai 2024 verkündeten HONOR und Magenta eine gemeinsame Partnerschaft. Das chinesische Unternehmen startete mit drei Smartphones im Gepäck in die Kooperation. Darunter findet sich auch das faltbare HONOR Magic V2 wieder. Magenta hat das Foldable auf den Prüfstand gestellt und beleuchtet alle Aspekte, die im Zuge des Tests auffielen.

Bis zu 400.000 Faltungen möglich

Potenzielle Käufer:innen begegnen faltbaren Smartphones meist mit einer gewissen Skepsis. Neben einem womöglich höheren Gewicht sind Knicks im Display, die an der Faltstelle im Laufe der Zeit auftreten könnten, die Hauptbefürchtungen, die Interessenten vor dem Kauf hegen.

Beide Argumente können jedoch eliminiert werden: Mit 231 g ist das HONOR Magic V2 nur unwesentlich schwerer als andere Smartphones. Im Vergleich: das Samsung Galaxy S24 bringt ein Gramm mehr auf die Waage. Das Aufklappen ist ein ausgesprochen kurzer, wie geschmeidiger und sanfter Prozess – innerhalb eines Augenblicks verwandelt sich das Smartphone in ein Mini-Tablet. In der Mitte des Displays ist zwar ein leichter Knick wahrzunehmen, dieser beeinträchtigt die Nutzung aber in keinster Weise. Laut Hersteller übersteht das Smartphone bis zu 400.000 Faltungen. Das entspricht HONOR zufolge bei 100 Faltungen pro Tag einer Nutzungsdauer von ungefähr zehn Jahren.

Aufgeklappt oder zusammengefaltet?

Verwendet man das Handy „als Smartphone“, also in zusammengefaltetem Zustand, so würde man kaum einen Gedanken daran verschwenden, dass man einen Tick später eventuell ein „Mini-Tablet“, das eine nahezu quadratische Form annimmt, in den Händen halten könnte. In beiden Zuständen verfügt das HONOR Magic V2 über ein äußerst hochauflösendes OLED-Display mit exzellenter Farbgebung, das mit einer Bildwiederholungsfrequenz von 120 Hz und 402 ppi zu Buche schlägt und mit 2500 Nits sehr hell wird.

Ob Nachrichten lesen, Serien streamen, Online-Shopping oder Gamen: Nutzerinnen und Nutzer werden bei der Verwendung des Handys (insbesondere im aufgeklappten Zustand) in Staunen versetzt und kommen voll auf ihre Kosten. Der Snapdragon ® 8 Gen 2 Prozessor garantiert stets eine flüssige und reibungslose Darstellung, ungeachtet der Nutzungsart.

Auch die Dünne des Smartphones stellt eine Besonderheit dar: Ungefaltet beläuft sich die Tiefe auf 4,7 mm. Auch in gefaltetem Zustand bleibt es mit 9,9 mm knapp aber doch unter einem Zentimeter dick.

Akkuleistung: Zufriedenstellend, aber nicht mehr

Blickt man auf das technische Datenblatt, so wird schnell die attraktive Akkuleistung ersichtlich: Die 5.000mAh Silikon-Batterie soll eine 14-stündige Nutzung sicherstellen, wobei das Foldable ausgeklappt (logischerweise) etwas mehr Strom benötigt und „nur“ zehn Stunden auskommt. Im Zuge des Tests war diese Attraktivität aber nur bedingt sichtbar. Vor allem bei intensiverer Nutzung rasselt der Akku rapide in den Keller und hält damit kaum länger als bei anderen Smartphones. Positiv aufgefallen ist dafür die Schnellladefunktion, die im Test ein vollständiges Aufladen in 98 Minuten ermöglichte.

Messerscharfe Fotos

Das Smartphone ist mit einem dreifachen Kamerasystem ausgestattet. Die 50 MP Weitwinkelkamera wird durch eine 50 MP Ultraweitwinkelkamera und eine 20 MP Telefotokamera ergänzt. Neben qualitativ hochwertigen Fotos hat auch die Zoom-Funktion das Potenzial, die Nutzerinnen und Nutzer in Staunen zu versetzen – selbst bei hohem Zoom-Faktor bleiben Fotos und Details relativ scharf. Selbstverständlich können mit dem Smartphone auch ansehnliche Panoramafotos gemacht werden.

Ganz generell lassen sich mit dem HONOR Magic V2 imposante Fotos schießen, die von souveräner Farbdarstellung und guter Detailtreue gekennzeichnet sind. Vor allem im ausgeklappten Zustand erscheinen selbst unspektakuläre Schnappschüsse als prächtige Meisterwerke. Unter bestimmten Lichtbedingungen, vor allem bei bei Fotos in der Dämmerung oder farbenfrohen Hintergründen, muss man sich jedoch die Frage stellen, ob die Farbsättigung und der Kontrast auf den Fotos nicht den Tick zu hoch sind. In manchen Fällen entsteht der Eindruck, als wäre das Foto mit mehreren Filtern überarbeitet. Derartige Aufnahmen sind zwar entzückend, die Realität kann so jedoch nur bedingt abgebildet werden.

Manuelle Blendeneinstellung

Exzellente Fotos sind auch dank manueller Blendeneinstellung möglich – so lässt sich bei niedriger Blendenzahl der Hintergrund unscharf machen, was den Vordergrund beziehungsweise das zu fotografierende Objekt in den Fokus rückt.

Je kleiner die Blendenzahl, desto mehr Licht fällt ein. Gleichzeitig ist die Unschärfe größer, was den Vordergrund, in diesem Fall den kleinen Münsterländer, in den Fokus stellt.

Die Kehrseite der Medaille

Wie überall im Leben gibt es aber auch beim Magic V2 den ein oder anderen Kritikpunkt. Im Unterschied zum Magic6 Pro hat HONOR beim V2 auf eine IP68-Zertifizierung verzichtet – das Smartphone ist damit weder vor Staub noch vor Wasser geschützt, was man bei einem Handy in dieser Preisklasse aber sehr wohl erwarten kann. Zu beachten ist hierbei jedoch, dass die Implementierung dieser Zertifizierung aufgrund der Faltbarkeit des Smartphones deutlich erschwert sein dürfte. Neben einem AUX-Anschluss sucht man außerdem auch nach einem Speicherkarten-Slot vergebens. Zugegebenermaßen ist Letzterer aufgrund der Speicherkapazität von 512 GB aber auch nicht unbedingt notwendig. Als dritter Kritikpunkt muss die Akkuleistung genannt werden, wobei diese stark von der individuellen Nutzung abhängig ist. Womöglich ist dieser Punkt jedoch Ergebnis einer zu hohen Erwartungshaltung, die Resultat der vielversprechenden Angaben im Datenblatt ist.

Fazit

Alles in allem hat HONOR mit dem Magic V2 ein wahres Prachtexemplar auf den Markt gebracht, das über zahlreiche faszinierende Ausstattungen verfügt und unter anderem mit einer hohen Usability punktet. Damit ist definitiv Potential vorhanden, um Konkurrenzmodellen anderer Anbieter den Kampf anzusagen. Außerdem ist HONOR der erste Hersteller weltweit, dem es gelungen ist, faltbaren Smartphones deren Weg in die „Ära der Millimetermaße“, wie man auf der eigenen Homepage kundgibt, zu ebnen. Neben dem großen Bildschirm sind es vor allem das Kamera-Setup und das hochauflösende Display mit bemerkenswerter Farbgebung, die das Zeug dazu haben, die Nutzer:innen in Entzückung zu versetzen.