Du hast beim Surfen ein Schnäppchen gefunden? Doch ist der Online-Shop wirklich seriös? So spürst du Betrüger:innen auf und kannst Fake-Shops in wenigen Minuten erkennen.

Vielleicht suchst du seit Wochen nach einem Schnäppchen und entdeckst plötzlich das neue iPhone Pro um 499 anstatt 1.699 Euro. Ein Angebot, das du dir möglicherweise nicht zweimal durch den Kopf gehen lässt. Doch ist die Gelegenheit nicht zu schön, um wahr zu sein? Vorsicht, vielleicht du bist du auf bestem Wege in die Falle eines Online-Fake-Shops zu tappen!

Denn sogenannte Fake-Shops locken ihre  Opfer mit unglaublichen Angeboten. Leider verstecken sich dahinter häufig keine seriösen Anbieter, sondern Kriminelle, die es auf deine Bankdaten abgesehen haben. In diesem Artikel erfährst du, wie du Fake-Shops erkennst, worauf du beim Kauf auf einer Internetseite achten solltest und was zu tun ist, wenn du doch einmal in die Falle getappt bist.

Aufgeklärt: Was ist eigentlich ein Fake-Shop?

Ein Fake-Shop ist ein Online-Shop, der es auf folgende Punkte abgesehen hat: dein Geld, deine Daten oder beides! Häufig locken sie durch einen professionell gestaltenten Online-Auftritt und Superschnäppchen.

Gibst du einmal deine Daten preis, verkaufen sie diese weiter und kurze Zeit später erhältst du einen Anruf über einen vermeintlichen Gewinn, der sich am Ende des Tages als hinterlistiger Scam entpuppt. Oder du bezahlst das „Superschnäppchen“ per Vorkasse und wartest vergeblich auf die Ware oder erhältst bloß eine minderwertige Fälschung.

Die Fake-Shops verfolgen die typischen Betrugsmaschen:

  • Keine Ware trotz Zahlung
  • Markenfälschung und Billigware
  • Daten- und Identitätsdiebstahl

Woran erkennt man einen Fake-Shop?

Da die Kriminellen sehr professionell vorgehen, ist es manchmal gar nicht so einfach, einen Fake-Shop auf Anhieb zu entlarven! Manchmal steckt der Teufel  im Detail und du solltest genauer hinschauen – gerade, wenn du bei diesem Shop zum ersten Mal bestellst.

Schon eine ominöse Domain-Endung oder eine ausschließliche Zahlung per Vorkasse sollten Skepsis walten lassen. Nachfolgend haben wir für dich eine kleine Checkliste zusammengestellt.

Impressum

Laut § 24 Mediengesetz unterliegt jedes Unternehmen in Österreich der Impressumspflicht. Du solltest also zuerst einen Blick in das Impressum werfen. Besitzt es keines? Dann Tab schließen! Findest du ein Impressum, solltest du Name, Anschrift und Firmenbucheintrag unter die Lupe nehmen. Gelegentlich stehlen Kriminelle nämlich auch Firmenangaben.

Alarmierende Preise

Jeder träumt von „dem“ Schnäppchen. Doch liegt das Angebot weit unter dem Marktpreis, solltest du vorsichtig sein. Hinter Dumpingpreisen warten häufig Betrüger:innen auf deine Überweisung, um dann spurlos zu verschwinden.

URL, Domain & Endung checken

Manchmal verbirgt sich der erste Hinweis schon in der URL. Achte auf grobe Schreibfehler oder merkwürdige Domain-Endungen. Steht dort beispielsweise ein „net“ statt „at“, solltest du aufpassen. Achte auch auf Buchstabendreher in der Domain: Kriminelle nutzen häufig Webadressen bekannter Hersteller und ändern sie leicht ab.

Ein Beispiel: Amazon: Wir nehmen bewusst den Onlineriesen, da das Unternehmen mit 1,22 Milliarden Euro (2024) Platz 1 der umsatzstärksten Shops in Österreich belegt. Kriminelle könnten einfach den Domainnamen auf Amozan.de oder ama-zon.de ändern. Bauen sie jetzt auch noch das Layout der Website nach, entsteht ein täuschend echter Fake-Shop.

AGB checken

Darüber hinaus empfehlen wir auch einen Blick in die AGB des Anbieters! Findest du dort keinen Satz zu den Lieferbedingungen oder eine Widerrufsbelehrung, verheißt es nichts Gutes. Sind die Texte dann auch noch in schlechtem Deutsch geschrieben, weist alles auf einen unseriösen Anbieter hin. Generell lassen sich Fake-Shops meist an mangelhaften Formulierungen erkennen.

Lies die Bewertungen durch

Achte bitte nicht auf die Bewertungen, die du als Slideshow auf der Website findest. Besuche lieber eine Suchmaschine deiner Wahl und gib in die Suchleiste den Shopnamen + Betrug oder Erfahrung ein. Fehlende oder durchgehend negative Bewertungen warnen dich frühzeitig, noch bevor du dein Geld verlierst.

HTTPS-Verschlüsselung beachten

In der Domainzeile fehlt das Schlüsselsymbol? Das kann, aber muss kein Hinweis sein. Dennoch solltest du solche Shops eher meiden. Warum? Deine Zahlungsdaten gelten als nicht verschlüsselt und könnten in die Hände Dritter gelangen. Wechsel lieber zu einem sicheren Anbieter.

Zahlungsmethode hinterfragen

Kreditkarte, PayPal oder Klarna? Zahlungsmodelle gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Bietet der Händler deiner Wahl allerdings nur Vorkasse oder Zahlungen per Kryptowährungen an, solltest du einen großen Bogen um ihn machen.

Wenn du auf einen Fake-Shop reingefallen bist, ist die Zahlungsweise relevant, um dein Geld zu retten: Hast du mit Kreditkarte oder PayPal (Käuferschutz) bezahlt, kannst du sofort eine Rückbuchung einleiten und Beweise sichern.

Gütesiegel beachten

Seriöse Shops werben häufig mit Gütesiegel. Diesen findest du häufig im Footer-Bereich unten auf der Website oder direkt auf der Produktseite. Bei diesen beiden Gütesiegeln, kannst du  bedenkenlos deine Kreditkarte zücken:

  • Österreichisches E-Commerce-Gütezeichen
  • Trusted Shops-Gütesiegel

Vorsicht: Vertraue nicht blind auf Behauptungen des Anbieters. Klicke auf das Siegel und versichere dich, dass du zum Gütezeichen-Aussteller gelangst. Alternativ kannst du auch über www.guetezeichen.at/zertifizierte-websites prüfen, ob der Shop wirklich das E-Commerce-Gütezeichen besitzt. Auch das Trusted Shops-Gütezeichen lässt sich einfach unter https://www.trustedshops.de/guetesiegel/#wie-erkenne-ich-ob-das-guetesiegel-echt-ist belegen.

SOS! Ich bin einem Fake-Shop auf den Leim gegangen

Du bist auf einen Fake-Shop reingefallen und fragst dich: Was kann ich tun? Erst einmal solltest du tief durchatmen und Ruhe bewahren. Natürlich ist es ärgerlich, aber es gibt Möglichkeiten den Schaden in Grenzen zu halten und den Betrugsversuch zu stoppen.

Ruf zuerst bei deiner Bank oder dem Kreditkartenherausgeber an, erkläre deine Situation und eruiere, ob die Überweisung gestoppt werden kann. Hast du den Betrag  per Vorkasse beglichen, sieht es düster aus: Hier müsste der Fake-Shop der Rückbuchung zustimmen. Bei einer SEPA-Lastschrift funktioniert es hingegen mit wenigen Klicks.

Als Nächstes sicherst du die Beweise! Die Polizei fragt dich später nach den folgenden Dokumenten:

  • Bestellbestätigung
  • Zahlungsbeleg
  • Shop-URL
  • evtl. Screenshot

Hast du alle Dokumente beisammen? Im nächsten Schritt gehst du zur Polizei und erstattest Anzeige. Hier gilt: Je früher, desto besser stehen die Chancen, dein Geld zurückzuholen.

Zu guter Letzt solltest du auch andere Nutzer:innen warnen und den Fake-Shop melden. Besuche dafür die Website Watchlist Internet und klicke oben rechts im Bildschirmrand auf den Reiter „Internetfalle melden“. Dort gibst du alle dir bekannten Daten ein und machst das Shoppen im Internet ein bisschen sicherer.