Laut dem Global Digital Report 2025 ist WhatsApp die beliebteste Social Media-Plattform Österreichs. WhatsApp ermöglicht uns ganz einfach mit Freund:innen und Verwandten in Kontakt zu bleiben, Nachrichten zu lesen und zu verschicken.

Auch unter Kindern und Jugendlichen ist der Messenger-Dienst sehr beliebt und wird immer mehr als soziales Netzwerk genutzt. Seit 2023 gibt es die so genannten WhatsApp-Kanäle, die insbesondere unter jüngeren Nutzer:innen beliebt sind. Doch diese können auch Risiken für Kinder und Jugendliche bergen. Im folgenden Artikel erklären wir, was WhatsApp-Kanäle sind und was Erziehungsberechtigte beachten sollten.

Was sind WhatsApp-Kanäle?

WhatsApp-Kanäle werden in der App in einem separaten Tab angezeigt und ermöglichen es Nutzer:innen Organisationen, Einzelpersonen, Influencer:innen oder Personen des öffentlichen Lebens zu abonnieren. Diese können dann über ihre Kanäle Informationen, Bilder und Videos mit ihren Follower:innen teilen. Im Unterschied zu WhatsApp-Gruppen ist keine Interaktion möglich ist. Abonnenten können lediglich Nachrichten empfangen und mit Emojis reagieren – antworten ist nicht möglich.

Generell kann jede:r WhatsApp-Nutzer:in einen Kanal eröffnen. Allerdings werden nur verifizierte Nutzer:innen und deren Kanäle in der WhatsApp-Suchleiste angezeigt. Nicht verifizierten Channels muss man über einen Einladungslink beitreten. Insgesamt bieten die Kanäle Abonnent:innen eine gute Möglichkeit, um über große Unternehmen, Stars, politische Akteure und auch Influencer:innen auf dem Laufenden zu bleiben. Deshalb sind sie vor allem bei Jugendlichen und Kindern beliebt. Doch leider bergen sie auch Risiken, die Erziehungsberechtigte auf dem Schirm haben sollten.

Was sind potenzielle Risiken bei WhatsApp-Kanälen?

Die Messenger-Kanäle ermöglichen nur einseitige Kommunikation und unterliegen den sogenannten Channel Guidelines. Sie untersagen beispielsweise die Verbreitung illegaler Inhalte. Die Guidelines müssen von den Kanal-Admins eingehalten werden. Es bleibt dennoch ein Restrisiko bestehen.

Kinder und Jugendliche können auf WhatsApp uneingeschränkt sämtliche Kanäle abonnieren. Dadurch sind sie möglicherweise problematischen Informationen, wie anti-demokratischen Inhalten oder Influencer-Werbung, ausgesetzt.

Auch die Channel Guidelines schützen nicht ganz vor illegalen Inhalten und können von Administrator:innen umgangen werden. Wenn Links zu Websites oder Videos geteilt werden oder direkter Audio- und Videocontent in den Chat gepostet wird, wird das Jugendschutzprogramm umgangen und greift nicht.

Ein weiterer Aspekt, den man beachten sollte, ist, dass Kanaladministrator:innen den Profilnamen und möglicherweise das Profilbild der Kinder sehen können. Unabhängig von den Datenschutzrichtlinien können die Kanalinhaber:innen also sehen, wer hinter den Emoji-Reaktionen steckt.

Wie können Eltern ihre Kinder schützen?

Neben WhatsApp gibt es auch andere Messenger-Dienste. Der Dienst von Meta ist allerdings der am weitesten verbreitete. Dessen Nutzung zu verbieten, ist somit eher keine realistische Option. Bislang kann die  Kanäle-Funktion noch nicht ausgeschaltet werden. Das Filtern nach altersgerechten Kanälen ist bisher leider auch noch nicht möglich.

Um trotzdem einen Blick darauf zu haben, wie Kinder WhatsApp nutzen, empfiehlt es sich, mithilfe eines Kinderschutzprogramms, wie beispielsweise Google Family Link oder iOS-Bildschirmzeit andere Apps wie YouTube oder Browser einzuschränken. Sollten in den abonnierten Kanälen ihres Kindes bedenkliche Links geteilt werden, ist zumindest der Zugriff darauf eingeschränkt.

Darüber hinaus ist Medienerziehung das A und O, um Minderjährige im Internet zu schützen. Da sie auch ihren eigenen WhatsApp-Kanal eröffnen und mit einem Link andere dazu einladen können, ist es wichtig, das Kind darüber aufzuklären, welche Inhalte es teilen darf und welche nicht.

Mit der Initiative ConnectedKids trägt auch Magenta zur Vermittlung von Medienkompetenz an Schüler:innen bei.

Fazit: WhatsApp-Kanäle sind mit Vorsicht zu genießen

WhatsApp-Kanäle sind eine tolle Möglichkeit, um seinen Lieblingsstars, Politiker:innen oder Unternehmen zu folgen und zusätzliche Informationen oder Inhalte zu erhalten. Für Eltern ist es jedoch besonders wichtig, ihre Kinder vor den möglichen Risiken zu schützen und im Auge zu behalten, mit welchen Inhalten sie konfrontiert werden.