Am 25. April 2019 schnuppern am Töchtertag beziehungsweise Girls‘ Day Mädchen zwischen 11 und 16 Jahren in die technische Berufswelt hinein. Ziel ist, junge Mädchen für Berufe zu begeistern, in denen derzeit nach wie vor wenige Frauen arbeiten. Magenta unterstützt diese Initiative seit 2005. Im Wiener T-Center sowie azn den Regionalstandorten in Innsbruck und Graz können sich Mädchen über technische Berufe in der Telekommunikationsbranche informieren.

Transformation Managerin Martina und gelernte Kommunikationselektronikerin Martha haben bei Magenta ihre Leidenschaft für Technik zum Beruf gemacht. Die beiden Technikerinnen geben am Töchtertag Mädchen Tipps für ihren beruflichen Werdegang.

Welchen Berufswunsch hattest du als Kind?

Martina: Meine Wünsche waren wohl atypisch oder genau richtig wie der Töchtertag zeigt. Für mich stellte sich nie die Frage, ob technische Berufe eher etwas für Männer wären. Da ich immer eine leidenschaftliche Mathematikerin war, wusste ich schon als Kind, dass ich dieses Interesse im Beruf einsetzen möchte. Als erstes kam mir Mathematik-Professorin in den Sinn. Es gab jedoch auch eine Phase, in der ich Architektin werden wollte. Am Ende hat sich für mich herausgestellt, dass Informatik der perfekte Mix für mich ist.

Martha: Ich war immer fest davon überzeugt, dass ich Kinderärztin werde. Mit der Zeit merkte ich aber, dass es mich emotional zu sehr berührt, kranke Kinder zu sehen. Durch meinen Freundeskreis kam ich dann mit technischen Berufen in Berührung und merkte, dass Technologien mich eigentlich schon immer fasziniert haben. Ich habe z. B. immer lieber mit Autos als mit Puppen gespielt.

Welche Ausbildung hast du?

Martina: Ich bin in Ex-Jugoslawien geboren. Aufgrund des Kriegs habe ich mit meiner Familie oft innerhalb des Landes übersiedeln müssen. Ich habe das mathematische Gymnasium in meiner Geburtsstadt abgeschlossen und anschließend habe ich mich für das Studium in Österreich entschieden. Da ich mich damals auf Deutsch nicht einmal vorstellen konnte, musste ich erst die Sprache lernen. Während des Studiums arbeitete ich meist als Web-Entwicklerin. Mein Bachelor- und Masterstudium der Informatik habe ich an der TU Wien erfolgreich abgeschlossen.

Martha: Nach fast vier Jahren an der HTL habe ich mich bei UPC für eine Lehre als Kommunikationselektronikerin beworben. Meine Lehre habe ich mittlerweile erfolgreich abgeschlossen und freie mich hier beim Töchtertag anderen ein Vorbild sein zu können.

Wie sieht deine Laufbahn bei Magenta aus?

Martina: Meine Magenta Laufbahn gestaltet sich für mich dynamisch und interessant. Ich habe als Praktikantin angefangen. Meine erste fixe Anstellung begann im Business Intelligent Services auf der Network-Seite. Danach habe ich die Projektleitung übernommen. Ich habe in den letzten acht Jahren zu verschiedenen technischen Themen gearbeitet. Dadurch ist mein Arbeitsalltag sehr lebendig. Gerne erinnere ich mich an das Projekt Virtual Privat Network für Business Kund*innen zurück. Damit haben wir unseren Kund*innen ermöglicht z.B. Kurzwahlen, wie wir sie auch intern für die Zusammenarbeit verwenden, in ihrem Unternehmen anzulegen. Aktuell bin ich als Senior Transformation Manager und Projekt-Leiterin für innovative Themen wie z.B. 5G verantwortlich und hoffe, mit meiner Geschichte am Töchtertag weitere Frauen für die Technik begeistern zu können.

Martha: Nach Abschluss meiner Lehre arbeite ich nun Vollzeit bei Magenta. Meine Laufbahn hat sozusagen erst begonnen und ich freue mich daher besonders beim Töchtertage dabei zu sein. Meine bisherigen Projekt-Highlights sind z.B. die 3rd Party Apps für Android, iOS und Web oder die Replay-Funktion unseres Horizon HD Recorders.

Wie können wir uns einen typischen Arbeitstag – auch abseits vom Töchtertag – von dir vorstellen?

Martina: Meistens bin ich als technische Designerin oder Projektleiterin tätig. Das bedeutet, dass ich an vielen Meetings teilnehme, um mich um Organisation, Abläufe und Struktur für die Projekte zu kümmern. Teamwork und Informationsaustausch sind die Basis meines Arbeitsalltags.

Martha: Ich kümmere mich von Anfang bis zum Ende um unser technisches Equipment. Zu Beginn bestelle ich also die benötigten Teile im SAP. Danach bauen wir im Team z.B. das Equipment an unserer Kopfstelle ein. Zuletzt müssen die Geräte konfiguriert und getestet werden. Fehlersuche, -behebung, Testing und Monitoring sind daher zentral.

Welche technischen Fähigkeiten brauchst du für deinen Beruf?

Martina: Es gibt heutzutage viele unterschiedliche Skills, die eine Technikerin braucht. Du solltest Leidenschaft für Technologien und logisches Denken mitbringen. Aber am wichtigsten: Unsere Welt ist so dynamisch – das tägliche Lernen ist daher sehr wichtig. Das ist mir besonders wichtig am Töchtertag mitzugeben.

Martha: Um bei technischen Problemen möglichst schnell zu einer Lösung zu kommen, gilt es vor allem einen ruhigen Kopf zu bewahren. Neben Problemlösungs-Skills sind auch logisches und selbständiges Denken sowie Geduld hilfreich.

Was möchtest du Jugendlichen bzw. Mädels für technische Berufe oder grundsätzlich für ihre Berufswahl am Töchtertag mitgeben?

Martina: Tue das, was du liebst. Eine Ausbildung sollte nicht nach Schwierigkeit gewählt werden, sondern nach deinen Interessen. Ich wollte z.B. ein mathematisches Gymnasium besuchen, aber meine Mutter hatte jedoch andere Vorstellungen von meiner Zukunft. Aus heutiger Sicht bin ich für meine damalige Sturheit dankbar. Ein Beruf ist kein Abendkleid, das man nur einmal anzieht. Daher nimm dir in Ruhe Zeit für deine Berufswahl. Auch mein Bauchgefühl war in dieser Situation für mich ein guter Ratgeber.

Martha: Eigne dir Durchsetzungsvermögen an. In der technischen Berufswelt arbeiten immer noch überwiegend Männer. Als Frau braucht man daher eine Portion Selbstbewusstsein. Grundsätzlich: Wenn du deinen Traumberuf wirklich möchtest, dann heißt es dranbleiben.

Töchtertag soll Interesse an MINT-Berufen steigern

Beim Wiener Töchtertag können Mädchen einen Schnuppertag in einem Unternehmen verbringen, um dort Berufe aus den Bereichen Technik, Digitalisierung sowie Naturwissenschaften kennenzulernen. Dabei handelt es sich um eine Initiative der Stadt Wien und des Frauenservice Wien in Kooperation mit der Bildungsdirektion für Wien und der Wirtschaftskammer Wien.