Ein eigener Datensafe am Handy? Ein Smartphone ist heute das zentrale Gerät für alle Dinge des Alltags. Kontakte, Fotos, Kalender und diverse Dokumente sind so immer griffbereit. Viele Dienste sind mitunter ohne Handy gar nicht mehr denkbar – man erinnere sich nur an den Grünen Pass. Dieser wird auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Aber auch wesentlich sensiblere Informationen, wie zum Beispiel die Verifizierung von E-Banking und anderen Bezahldiensten, sind oftmals fix ans Handy gebunden.

Dazu kommen zahllose Passwörter und PINs für unterschiedliche Logins, die man nicht nur regelmäßig ändern, sondern sich erstmal merken muss! Kein Wunder, dass rund ein ein Drittel der User auf dem Smartphone seine PINs und Passwörter speichert, um sie bei Bedarf schnell zur Hand zu haben. Welches Risiko die Anwender damit eingehen, ist dabei nur den wenigsten von ihnen bewusst. Denn bei Verlust oder Diebstahl des Geräts liegen alle diese Informationen für Unbefugte offen. Einen guten Schutz bieten hier Datensafes am Handy.

But first…

Den wichtigsten und besten Schutz der privaten Daten bieten in erster Linie die herstellerseitig vorgesehenen Sicherheitseinrichtungen. Apple verschlüsselt standardmäßig alle Daten des iPhones, selbst Geheimdienste beißen sich hier die Zähne aus. Voraussetzung dafür ist aber, dass das Handy einen eingerichteten Passcode hat. Nur dann ist das Handy bei Nichtbenutzung gesperrt und verschlüsselt – Zugang gibt es nur dann, wenn Code, Fingerabdruck, Entsperrmuster oder FaceID bestätigt wurden. Auch Android bietet eine Grundverschlüsselung der Daten an. Neuere Handys mit dem jeweils aktuellen Betriebssystem tun das bereits automatisch, für ältere Modelle gibt es je nach Hersteller unterschiedliche Methoden dazu. Detaillierte Hilfe findet man auf der jeweiligen Hersteller-Website. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, auch die SD-Karte zu verschlüsseln, üblicherweise findet sich diese Option in „Einstellungen -> Biometrische Daten und Sicherheit“. Achtung: diese Verschlüsselung ist an das jeweilige Gerät gebunden – man kann die SD-Karte auf einem anderen Smartphone nicht entschlüsseln! Außerdem kann sich der Zugriff auf Daten und Apps auf der SD-Karte spürbar verlangsamen. Mit einer kompletten Verschlüsselung ist für neugierige oder kriminelle Menschen erstmal eine erste, sehr schwierige Hürde zu nehmen.

Was ist ein Datensafe?

Sollte nun aber doch eine unbefugte Person das Handy entsperrt haben, hat diese uneingeschränkten Zugriff auf alle Daten am Handy. Geübte Gauner finden dabei auch schnell heraus, wo sich ein Verzeichnis mit Passwörtern und/oder PINs befindet und können so großen persönlichen und finanziellen Schaden anrichten. Eine wirksame zweite Hürde ist hier ein Datensafe. Dabei handelt es sich um eine App, die entweder nur wie ein Notizblock Passwörter, Bankdaten oder PINs verwaltet und ihrerseits diese sicher verschlüsselt und mit einem Master-Passwort abschottet. Es gibt auch Passwortmanager, die den Zugriff zu diversen Diensten zentralisieren, sodass zwar unterschiedliche Logins möglich sind, für den User aber immer nur das Masterpasswort nötig und zu merken ist. Dieses sollte natürlich nirgends sonst vermerkt sein und entsprechend komplex sein, sonst ist wieder alles vergebliche Liebesmüh!

Welche Datensafes am Handy sind vertrauenswürdig?

Ein sehr guter Passwort-Manager für iOS und Android ist beispielsweise der kostenlose Avira Password Manager, der nicht nur selbst sichere Passwörter erstellen und prüfen kann, sondern auch gleich den Login übernimmt. In der Pro-Version werden auch regelmäßig geprüft, ob eines der Konten gehackt wurde. Auch die App Keeper Passwort Manager weiß mit gutem Leistungsumfang (darunter Selbstlöschfunktion bei mehrfacher falscher Masterpasswort-Eingabe) zu überzeugen. Ebenfalls empfehlenswert mit zahlreichen Funktionen, aber kostenpflichtig: mSecure für iOS und Android. Wer es komplett gratis, ohne Werbung und dennoch sicher haben will, ist mit dem simplen, aber effizienten Pass Safe (nur Android) gut beraten.