VR und Augmented Reality sind seit vielen Jahren ein heißes Thema in der Tech-Branche und bei allen Technik-Enthusiasten. Gefühlt lässt der ganz große Durchbruch aber auf sich warten und das trotz der zahlreichen Geräte der bekannten Hersteller in der Szene wie Oculus, Valve oder Sony. Einer der ganz großen Namen hat sich bisher aber noch zurückgehalten: Apple. Gerüchte gab es schon länger, nun hat Apple nachgelegt. Magenta verrät dir alles, was du zur Apple Vision Pro wissen musst.
Die Apple Vision Pro – Die wichtigsten Fakten
Wenn Apple ruft, schaut die ganze Welt hin. Schließlich weiß man, dass der Tech-Riese regelmäßig mit neuen Ideen oder Designs prägend für eine ganze Branche sein kann. Da will niemand die neuesten Vorstellungen verpassen. Auf der World Wide Developers Conference am 5. Juni war es dann einmal mehr so weit. Apple enthüllte ein neues Produkt, hinterließ dabei aber auch einige Fragezeichen. Denn die Apple Vision Pro als Mixed-Reality-Headset ist nicht ganz unumstritten. Wird damit nun tatsächlich ein neues Zeitalter eingeläutet?
Was ist die Apple Vision Pro?
Sieht man sich die Apple Vision Pro einmal an, so erinnert sie zunächst an eine klassische VR-Brille, wie sie auch von der Konkurrenz bekannt ist. Die virtuelle Realität wird seit vielen Jahren als der nächste große Gamechanger mit viel Potenzial gehandelt: hier können virtuell Spiele gespielt, fremde Welten erkundet oder Entertainment genossen werden, und das direkt vor den eigenen Augen und mit übertragbaren Bewegungen des eigenen Kopfes. Auch Datenbrillen oder Smartglasses standen einst hoch im Kurs.
Das Apple-Produkt geht hier noch einen Schritt weiter, weshalb auch eher von einer Mixed-Reality gesprochen werden kann. Die Brille „blends digital content with your physical space“, schreibt Apple hierzu selbst. Konkret bedeutet das, dass die Brille nicht einfach nur ein Bildschirm vor den Augen ist, der die echte Welt vollständig ausblendet. Der Content wird vielmehr (ähnlich der Augmented Reality) in den echten Raum, in dem du dich befindest, übertragen. Der digitale Bildschirm, wenn man so möchte, sieht dann so aus, als würde er in deinem Zimmer stehen. So kannst du entspannt zum Popcorn greifen oder beobachten, was deine Katze nebenbei macht.
Dabei werden die eigenen Augen sogar auf das Frontdisplay übertragen und dank Eyesight-Technologie fast in Echtzeit gerendert. Das ermöglicht es dir, Gespräche mit anderen zu führen, obwohl die Brille nur durchsichtig scheint, es aber eben nicht ist.
Im Inneren der Brille wird dem Nutzer also bei Bedarf der Raum draußen digital übertragen und gleichermaßen die Augen an die Umgebung gespiegelt. Und wenn der echte Raum zu karg ist, lässt er sich natürlich beliebig ersetzen. Kino, Strand oder in den Bergen: Wo willst du deinen nächsten Film gucken? Dafür braucht es 12 Kameras, fünf verbaute Sensoren und zusätzliche sechs Mikrofone. Das Display kommt mit 23 Millionen Pixel daher. Gerade die letztgenannte Zahl sorgt für Begeisterung unter Technikfans. Denn die Auflösung ist oftmals ein Manko anderer Geräte, durch das die virtuelle Realität dann eben doch noch als solche erkennbar ist.
Vor dem Entertainment kommt die Arbeit
Auch die Arbeitswelt soll von der Apple Vision Pro profitieren. Den eigenen Desktop immer vor Augen? Nebenbei noch ein Meeting per FaceTime? Und dabei tippen auf der virtuellen Tastatur? Alles soll möglich sein mit der Brille und dabei auch noch intuitiv von der Hand gehen. Denn die Steuerung erfolgt größtenteils über einfache Gesten, die von den Kameras erfasst werden.
Was kostet die Apple Vision Pro?
Der Funktionsumfang ist also riesig, die Anwendungsmöglichkeiten scheinbar endlos. Doch entscheidend, ob sich ein Gerät aber auf dem Massenmarkt durchsetzt, ist letztendlich auch der Preis. Und da weicht Apple auch bei der Vision Pro nicht von seinen üblichen Kosten für seine Produkte ab: Stolze 3.499 Dollar soll die Brille bei Markteinführung kosten. Interessierte Nutzer:innen müssen also etwas mehr Geld in die Hand nehmen, um diese beeindruckende Technologie zu erleben.
Wann erscheint die Apple Vision Pro?
Die Vorstellung der Apple Vision Pro sorgte durchaus für Aufsehen und Gesprächsstoff, bis die Technik einem echten Test unterzogen werden kann, dauert es aber noch. Als Release-Datum wurde Frühjahr 2024 angekündigt – und zunächst auch nur in den USA. Die Veröffentlichung in weiteren Ländern soll im Laufe des Jahres erfolgen. Wann die Apple Vision Pro in Österreich verkauft wird, ist noch nicht bekannt. Fans müssen sich wohl noch eine ganze Weile gedulden oder auf dem US-Amerikanischen Markt zuschlagen.
Die Zukunft der virtuellen Realität?
Wie ist die Vision Pro als „VR-Brille“ von Apple nun nach der ersten Präsentation einzuschätzen? Die Anwendungsmöglichkeiten scheinen wie aus einem Sci-Fi-Film zu stammen, insofern hat Apple es mal wieder geschafft, die nächsten technologischen Schritte zu gehen (oder sie Stand jetzt zumindest anzudeuten). Setzt sich die Mixed-Reality durch, kann das sicherlich einige Nachteile der klassischen VR-Brillen, die du auch zum Zocken nutzen kannst, ausgleichen. Digitale Erlebnisse in ungeahnter Qualität und eine Interaktivität in Sachen Handhabung, die so intuitiv wie nie daherkommt – das ist das Versprechen.
Die Sci-Fi-Gefühle lassen einige Beobachter allerdings auch erschaudern. Die von Apple im Video gezeigten Szenarien wie den Vater, der mit angezogener Brille die Kinder beaufsichtigt, gefallen nicht allen. Wie viel virtuelle Realität ist gut für uns und wann wird die technische Weiterentwicklung zur Dystopie?
Abseits moralischer Fragen steht aber natürlich der Preis im Vordergrund. Die erste Generation der Apple Vision Pro wird ein Produkt für absolute Technik-Nerds sein, die den Fortschritt stets als erste ausprobieren möchten. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Apple Watch: Mit seiner hauseigenen Smartwatch hat der Hersteller bereits gezeigt, dass dies kein ungewöhnlicher Weg ist. Die ersten Modelle einer neuen Produktlinie werden von Apple oftmals noch nicht als Massenprodukt angesehen, aber dennoch stetig erweitert und verbessert. Heute ist die Apple Watch bestens am Markt platziert. Die Präsentation rund um die Apple Vision Pro hat also zurecht einiges an Aufmerksamkeit generiert. Bis wir uns aber wirklich mit den Möglichkeiten und Konsequenzen der neuen Mixed-Reality auseinandersetzen, wird vermutlich noch ein bisschen Zeit vergehen.