Unsere Gesellschaft ist im wahrsten Sinne des Wortes ständig unter Strom. Ohne Strom gibt es kein elektrisches Licht. Kein Fernsehen. Keinen ampelgeregelten Verkehr. Und auch keine Telekommunikation. Grund zur Panik besteht aber trotzdem nicht. Denn wir sind gut vorbereitet. Das Magenta Blackout-Briefing liefert eine transparente und informative Übersicht.
Klarer Prozess statt Stress!
Das Netz von Magenta Telekom wird rund um die Uhr überwacht. 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Dafür sorgen Expertinnen und Experten im Technical Network Center (TNC), auch bekannt unter NOC. Sobald eine Unregelmäßigkeit oder ein Ausfall im Mobilfunknetz oder im Festnetz auftritt, schlägt das Überwachungssystem Alarm. Ebenso ist es, wenn der Strom ausfällt. Jeder Ausfall wird sofort automatisch vom Alarmsystem erkannt und gemeldet. Die Spezialisten im TNC sind für verschiedene Ausfallszenarien bestens geschult. Statt Stress gibt es dann einen klaren Prozess:
- Das TNC beginnt mit Sofortmaßnahmen und informiert die verantwortlichen Stellen.
- Wenn nötig, kommen Field Force-Kolleg*innen zum Einsatz und beheben Schäden an Mobilfunkanlagen oder am Kabelnetz. Unsere Field Force-Kräfte sind binnen weniger Minuten einsatzbereit.
- Bei Stromausfällen holt das TNC von Magenta sofort Informationen von den Stromnetzbetreibern ein.
- Zeichnet sich ein längerfristiger und großflächiger Ausfall ab, werden weitere Maßnahmen getroffen.
- Das automatische Alarmsystem meldet alle aktuellen Störungen in Sekundenschnelle an folgende Website: https://www.magenta.at/stoerungsabfrage/
So ist das Magenta Mobilfunknetz abgesichert
Ein Mobilfunknetz besteht aus drei großen Bereichen: dem Core Network, dem Transmission Network und dem Access Network. Das Core Network umfasst riesige Datencenter mit Servern, Switching-Systemen und ähnlichen Komponenten und bildet das Rückgrat des Netzes. Die Rechenzentren des Magenta Core Networks verfügen über große Notstromaggregate mit Dieseltanks. Treibstoff für bis zu 40 Stunden ist immer vorhanden. Zudem gibt es aufrechte Lieferverträge für den Fall, dass dringend Nachschub gebraucht wird. So kann das Core Network über Tage und Wochen auch im Notbetrieb aufrechterhalten werden. Das Transmission Network verbindet das Core mit dem Access Network und ist an den Knotenpunkten ebenfalls mit Battery Backups ausgestattet. Diese Not-Akkus halten bis zu vier Stunden. Das Access Network wiederum besteht aus den rund 6.500 Senderanlagen von Magenta. Im Access-Bereich sorgen Batterie Backups dafür, dass im Notfall Strom vorhanden ist. Dieser versorgt jede Sendeanlage bis zu zwei Stunden mit Strom. Darüber hinaus, als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme, existiert eine dreifache Redundanz im Core Network sodass jede Systemkomponente über drei Wege erreichbar ist.
Das Kabelnetz: Haushalte und Verstärker als natürlicher wunder Punkt
Anders sieht die Situation beim Glasfaser-Koaxial-Kabelnetz aus. Während beim Mobilfunk die Smartphones noch für einige Zeit Akkukapazität haben, sind die Internet-Router bei einem Stromausfall automatisch ohne Saft. Selbst wenn man seinen Router mit einem eigenen kleinen Notstromaggregat betreibt, schafft das keine Verbindung. Denn auf dem letzten Stück zwischen dem Fiber Node und der Wohnung befinden sich Verstärker (Amplifier), die keine Notstrombatterien besitzen. Fällt der Strom aus, sind auch die Amplifier außer Betrieb. Das Headend (Kopfstelle), in dem sich alle wichtigen Server- und IT-Systeme, sowie Satelliten- und Internetverbindungen befinden, bleibt dank mächtiger Dieselaggregate selbst bei einem Blackout am Laufen. Die einzelnen Fiber Nodes, also die Schnittstellen zwischen Headend und den Haushalten, besitzen eine Notstromeinspeisung beziehungsweise Battery Backups.
Absicherung von Betrieben
Das Grundprinzip der Betriebsanbindung entspricht jenem im privaten Bereich. Allerdings können Unternehmen zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen treffen, um im Falle eines Blackouts etwas länger am Netz zu hängen als ein gewöhnlicher Haushalt. Dazu zählen Notstromaggregate oder zusätzliche mobile Internetrouter. Jedoch ist auch hier die Nutzungsdauer im Blackout-Fall sehr stark begrenzt und je nach Region und Betroffenheit variierend.
Lokaler Stromausfall versus Blackout
Wenn es zu Stromausfällen kommt, dann passiert das in den meisten Fällen regional begrenzt. Vor einem totalen, europaweiten Ausfall – einem Blackout – ist unsere Gesellschaft bisher verschont geblieben. Während kleinere Ausfallszenarien logistisch gut in den Griff zu bekommen sind, wäre ein Blackout zwangsläufig nach wenigen Stunden mit einem Totalausfall der Netze verbunden. Denn ohne Strom gibt es keine Telekommunikation. Was die Auswirkungen eines begrenzten Stromausfalls von denen eines Blackouts unterscheidet, skizzieren wir in den folgenden Absätzen.
Was passiert bei einem lokalen oder regionalen Stromausfall?
Ist ein Stromausfall auf ein gewisses Gebiet beschränkt, so leiten die Krisenmanager von Magenta die verfügbaren Kräfte sofort zum Einsatzort um. Die Netzwerkkomponenten werden nach Wichtigkeit mit Notstromsystemen versorgt. So bleiben die Datencenter sowohl im Mobilfunk als auch im Festnetzbereich immer gesichert. Zudem können kräftige mobile Stromaggregate, so genannte mobile Netzersatzanlagen in ein Ausfallgebiet beordert werden. Diese Netzersatzanlagen sind vor allem bei Naturkatastrophen im Einsatz, um in Gebieten ohne Stromversorgung rasch wieder eine Mobilfunkversorgung herzustellen. Das größte verfügbare Aggregat verfügt über einen 100 Liter Dieseltank, eine Leistungsaufnahme von 16,2 Kilowatt und kann eine durchschnittliche Mobilfunkanlage etwa zweieinhalb Tage lang versorgen. Die meisten Stromausfälle sind von kürzerer Dauer, weshalb das Mobilfunknetz dank Battery Backups und mobilen Dieselaggregaten in den meisten Fällen am Laufen gehalten werden kann. Beim Festnetz-Internet scheitert ein Betrieb bei einem Stromausfall daran, dass Router und Amplifier keine Energiezufuhr mehr bekommen. Da aber die Datencenter immer online bleiben, dauert ein Hochfahren der Netze nach einem Ausfall nur kurze Zeit.
Was passiert bei einem Blackout?
Wie andere große Unternehmen verfügt auch Magenta über einen ständigen Krisenstab. Dieser setzt sich aus Expertinnen und Experten aller Unternehmensbereiche zusammen, welche im Ernstfall schnell und strukturiert vorgehen. Der Plan für einen Blackout liegt bereit und zeichnet ein klares Bild: Nach spätestens zwei bis vier Stunden sind sowohl die Mobilfunknetze als auch das Festnetz offline. Jedoch: Das zentrale Core Network bleibt aufgrund der guten Absicherung erhalten. Damit sind auch heikle Kundendaten und andere kritische Daten gesichert. Selbst bei einem Blackout gibt es genaue Logistikpläne, die im äußersten Notfall eine Betankung der Dieselaggregate über mehrere Wochen vorsehen. Es ist allerdings weiterhin davon auszugehen, dass ein möglicher Blackout nur wenige Stunden oder Tage dauern wird. Sobald wieder Strom verfügbar ist, sehen die Notfallpläne eine schrittweise Wiederinbetriebnahme der Netze vor.
Wie genau werden die Netze nach einem Blackout wieder hochgefahren?
Sobald wieder flächendeckend Strom verfügbar ist, beginnt das kontrollierte Wiederhochfahren der Netze. Hierfür gibt es einen klaren Prozess. Dieser regelt genau, welche Netzkomponente in welcher Reihenfolge hinzugeschaltet wird. So kann Magenta vermeiden, dass bei der Wiedereinschaltung ungewollte Side-Effekte im Netz entstehen. Einzelne Services und Regionen werden nach einem festgesetzten Plan der Reihe nach wieder hochgefahren. Ziel ist es, schon nach kurzer Zeit wieder das gesamte Netz in Betrieb zu haben.
Wieso können nicht alle Funkstationen mit einem großen Aggregat betrieben werden?
Der Gedanke ist verlockend: Bei einem Blackout stellt man einfach ein mächtiges Dieselaggregat zu jedem Mobilfunkmasten und ist vor einem Netzausfall gefeit. Was auf den ersten Blick logisch klingt, entpuppt sich leider sehr schnell als Ding der Unmöglichkeit. Denn ein solches Unterfangen würde alleine an der Logistik scheitern. Mehrere hundert Tanklastwagen müssten die rund 6.500 Sendestandorte (allein von Magenta) mehrmals täglich anfahren und sie mit Treibstoff betanken. Bei einem Blackout streiken aber auch die strombetriebenen Tankstellenpumpen, somit wäre die benötigte Menge an Diesel regional unter Umständen nicht verfügbar. Einfache Notstromaggregate aus dem Baumarkt sind ohnehin keine Option, da sie nicht die nötige Dauerleistung liefern. Für einen Funkstandort ist eine Dauerleistung von mehreren Kilowatt nötig und die liefert keines der im Baumarkt angebotenen Aggregate[1].
Fazit: Wir sind auf den Blackout vorbereitet, hoffen aber, dass er nicht eintritt.
Im Falle eines Blackouts steuert ein eigener Krisenstab Schritt für Schritt einen Maßnahmenplan aus. Während die zentralen Rechenzentren tage- und wochenlang mittels riesigen Dieselaggregaten am Laufen gehalten werden, ist die Betriebsdauer des übrigen Netzes beschränkt. Nach maximal zwei bis vier Stunden herrscht im mobilen Netz Funkstille, das Festnetzinternet fällt schon nach kurzer Zeit aus. Sobald der Strom wieder da ist, startet ein schrittweises Wiederhochfahren der Netze. Daten von Privat- oder Geschäftskunden sind zu keinem Zeitpunkt eines Blackouts in Gefahr.
[1] Dies hat eine Recherche in den Shops der großen österreichischen Baumarktketten ergeben. Stand: Oktober 2022.