Ob Smartphone, Laptop, intelligente Kameras oder Heizungen: Der WLAN Router ist die Schnittstelle unserer digitalen Vernetzung zu Hause. Auf die angemessene WLAN Sicherheit jedoch vergessen viele. Denn vernetzte Geräte bergen auch potenzielle Gefahren, wenn man nicht aufpasst. Wir haben die wichtigsten Infos und Tipps im Überblick.

Kein WLAN ohne WLAN Sicherheit

Der WLAN Router bildet in Wohnungen meist das Herzstück für die Kommunikation aller internetfähigen Geräte untereinander. Mit ihm gelangt eine Vielzahl an smarten Geräten per WLAN (Wireless Local Area Network) ins Internet. Doch diese Zugangsart kann Risiken bergen, die nicht allen Nutzern bekannt sind. Viele Menschen gehen allzu sorglos mit ihrem WLAN um. Sie ändern das voreingestellte Passwort nicht, verwenden zu schwache Kombinationen, hängen immer mehr smarte Geräte in ihr WLAN und schaffen damit unbewusst ein Einfallstor für Hacker. Hat ein unerwünschter Eindringling erst einmal das WLAN geknackt, ist problemlos der Zugriff auf viele unterschiedliche Gerätetypen möglich, die nicht alle gleichermaßen gut geschützt sind. Deshalb gilt: Kein WLAN ohne WLAN Sicherheit!

Umfassender Schutz als oberstes Gebot

Dem umfassenden Schutz des Routers kommt daher eine besondere Bedeutung zu. Sobald ein neuer Router in die Wohnung oder in das Haus einzieht, sollte man einen kleinen Sicherheits-Check machen. Ein gut geschützter Router bildet die Basis für sicheres Surfen im Internet. Die folgenden Absätze beschäftigen sich im Detail mit Risiken und Lösungen.

Die größten WLAN Sicherheitsrisiken  

Sofern einem Angreifer der Zugriff auf den Router gelingt, kann er dem Eigentümer auf verschiedene Weisen Schaden zufügen:

  • Passwörter, E-Mails oder sonstige private Daten können von Internet-Kriminellen ausgespäht werden
  • Der Internetzugang kann für Angriffe auf andere Internetnutzer missbraucht werden,
    z. B., um Spam zu versenden oder um Denial-of-Service-Angriffe auszuführen
  • Hacker können über das fremde Heim WLAN im Internet surfen
  • Die auf dem Router eingesetzte Firmware kann austauscht werden, wonach der Router nicht mehr funktioniert, wie er soll.

Bereits bei Inbetriebnahme Sicherheit checken

Bei der Lieferung sind die meisten Router nur über standardisierte Einstellungen konfiguriert. Geübte Angreifer können diese voreingestellten Schlüssel auslesen und somit auf den Router zugreifen. Daher sollten unbedingt eigene Einstellungen vorgenommen werden.

Wie erhöht man die WLAN Sicherheit zu Hause oder im Büro?

WLAN bei Konfigurationsarbeiten abschalten

Wenn gerade Änderungen am Router durchgeführt werden, sollte nicht gleichzeitig im Netz gesurft werden. Denn während der Konfiguration des Routers besteht die Gefahr eines erfolgreichen Angriffs, wenn gleichzeitig Webseiten aufgerufen sind. Nachdem die Konfiguration des Routers abgeschlossen ist, sollte dieser neu gestartet werden, zum Beispiel durch Aus- und wieder Einschalten, bevor im Netzt gesurft wird.

Ebenso effektiv, aber etwas umständlich: das WLAN abschalten, wenn es nicht benötigt wird. Auf diese Art und Weise kann sichergestellt werden, dass sich niemand ohne Befugnis ins drahtlose Internet einwählt, während man selbst es nicht nutzt. So schützt man sich nicht nur vor Datendieben, sondern spart auch Strom und verringert die Strahlenbelastung. Wegen dieser sollten WLAN Router nach Möglichkeit übrigens auch nicht im Schlafzimmer aufgestellt werden.

Passwort ändern

Die Bedienoberfläche des Routers wird durch ein Passwort geschützt. Ist einem Angreifer der Zugangscode erst einmal bekannt, ist ihm die uneingeschränkte Anmeldung im Netzwerk möglich – und das nicht nur einmalig. Mit einem starken Passwort für das WLAN ist das Hauptproblem mangelnder WLAN-Sicherheit bereits behoben. Es sollte auf keinen Fall das Passwort des Herstellers übernommen werden, das zumeist auch noch direkt am Gerät ablesbar ist. Einige Hersteller verwenden sogar ein identisches Passwort für all ihre Netzwerkgeräte. Man sollte den Internet-Zugang also mit selbst gewählten Passwörtern verschlüsseln, um beim Router mit Sicherheit festlegen zu können, wer Zugriff hat.

Wie man das WLAN-Passwort bei den Magenta Routern anpassen kann, erfährt man hier.

Sollte das Passwort vergessen worden sein, gibt es nur noch die Möglichkeit, das Gerät auf den Auslieferungszustand zurückzusetzen. Hierbei ist zu beachten, dass alle Daten und Einstellungen verloren gehen.

Eigenes Gast-Netzwerk für smarte Geräte und Besucher

Wenn Freundinnen oder Freunde zu Gast sind, fragen sie oft mal nach dem WLAN Code. Ganz wichtig: Am besten verwendet man hier ein Guest WLAN. Dieses ist vom regulären Netzwerk getrennt und lässt sich einfach einrichten. Das eigene WLAN Passwort niemand anderer kennen. Für Gäste gibt es ja das Gastnetzwerk. Auch die verschiedensten smarten Geräte sollten nach Möglichkeit nur in das Gastnetzwerk gelangen.

Voreingestellten Netzwerknamen ersetzen

Viele Router tragen im Namen des WLAN ausführliche Informationen, etwa zum Hersteller oder Modell des Geräts. Einem potenziellem Internet-Kriminellen können diese Angaben von Nutzen sein. Es empfiehlt sich daher, dem Netzwerk einen anderen Namen zu geben, der nichts über den Router verrät. Dieser sollte weder Informationen zur eigenen Person und dem Wohnort (z. B. MaxMusterweg10), noch zu dem Gerät („XY Box“) enthalten. Das erschwert es Unbefugten, einen Zusammenhang zwischen dem Eigentümer und dem Netzwerk herzustellen.

Firmware aktuell halten

Die Betriebssoftware eines Geräts bezeichnet man als Firmware. Eine Aktualisierung (das sogenannte „Update“) dient dem Nachrüsten mit neuen Funktionen oder der Korrektur von Fehlern, einschließlich dem Ausbessern von Sicherheitslöchern. So kann die Sicherheit von Routern also durch Updates ebenfalls gesteigert werden. Es sollte regelmäßig überprüft werden, ob das Betriebssystem noch aktuell ist. Einige Hersteller aktualisieren diese Software automatisch und auch im Konfigurationsmenü des Routers findet sich zumeist die Option, Updates automatisch zu installieren. Von dieser Option sollte Gebrauch gemacht werden.

MAC-Filter gegen unberechtigte Nutzung

Noch schwerer haben es Datendiebe und Internet-Betrüger, wenn ein MAC-Adressen-Filter am WLAN-Router aktiviert ist. Die MAC-Adresse (Media-Access-Control-Adresse) ist eine Nummer, mit der sich jede Netzwerkkarte und damit jeder internetfähige Computer identifizieren lässt. Bei Apple wird sie auch Ethernet-ID, Airport-ID oder Wi-Fi-Adresse genannt, bei Microsoft „physikalische Adresse“. Wenn der Router die Möglichkeit bietet, einen MAC-Filter einzurichten, sollte diese Möglichkeit genutzt werden. Wenn nur die benötigten MAC-Adressen zugelassen sind, haben fremde Computer keine Chance. Experten empfehlen zudem, sämtliche Einstellungen an einem WLAN-Router über ein Kabel – und nicht drahtlos – durchzuführen.

Deaktivierung von nicht benötigten Funktionen

Moderne Router ermöglichen außer dem Zugang zum Internet eine Vielzahl zusätzlicher Funktionen. So können Router z. B. als Medienplayer eingesetzt werden. Diese Funktionen können allerdings auch ein Einfallstor für Angreifer darstellen. Es empfiehlt sich, alle nicht benötigten Dienste auf dem Router zu deinstallieren. Informationen zu den Diensten des Routers und deren Konfiguration stehen im Handbuch oder auf der Homepage des Herstellers. Eine dieser oft nicht benötigten Funktionen ist der Fernzugang. Viele Router ermöglichen es, sie auch von außerhalb des Heimnetzwerks zu konfigurieren. Wenn diese Funktion vorhanden ist, empfehlen wir, diese zu deaktivieren.

Empfangsleistung anpassen

Eine weitere Maßnahme zum Schutz des Funknetzwerkes ist es, die Sendeleistung eines Routers zu optimieren. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass der Sendebereich möglichst wenige Bereiche außerhalb der eigenen Wohnung abdeckt.

Die Reichweite des drahtlosen Internetzuganges vom WLAN-Router sollte reduziert werden, um die Sicherheit zu verbessern. Eingestellt werden kann diese in den Funkkanal-Optionen des Routers. Dort kann die Sendeleistung beispielsweise von 100 auf 50 Prozent verringert werden. Natürlich ist zu prüfen, ob die gesamte Wohnung dann noch überall WLAN empfängt. Bestenfalls sollte das Signal aber nicht über die eigenen vier Wände hinaus reichen.

Das Fundament für die WLAN Sicherheit zu Hause ist also ein solider Schutz für den Router. Mit den genannten Tipps und Vorsichtsmaßnahmen sollte das Heimnetzwerk nun gut vor Datendieben und Internet-Schnorrern geschützt sein. Wenn das WLAN in punkto Sicherheit optimiert ist, lohnt sich ein Blick auf die ideale Platzierung des Routers. Dann sind Performance und Security perfekt!