Viele sprechen über Künstliche Intelligenz, beim Mobile World Congress (MWC) gibt es KI zu anfassen und bestaunen. Dabei stellt sich die Frage, inwieweit wird sich unsere Art zu Arbeiten und zu Leben verändern? Die neusten Trends, und was technisch bereits möglich ist, fassen wir hier in aller Kürze für dich zusammen.
AI-Phone: Sind Apps bald überflüssig?
KI für möglichst viele Menschen erlebbar zu machen, ist ein Ziel, das sich viele Aussteller am MWC vorgenommen haben. Die Deutsche Telekom hat daher etwas ganz Besonderes im Gepäck: Ein AI-Phone-Concept zeigt, wie ein Smartphone ohne Apps in Zukunft aussehen könnte. Diese Prototypen arbeiten dialogorientiert und erledigen komplexe Abfolgen von Aufgaben nahtlos und automatisch. Claudia Nemat, Vorstandsmitglied für Technologie und Innovation, bezeichnet das AI-Phone als „Concierge für die Hosentasche“, etwa auf dem T Phone. Das Konzept sieht für solche Telefone ein neues Nutzungs-Szenario vor, wo ein auf KI basierender Assistent auf Spracheingaben seiner Nutzer:innen wartet. Um beispielsweise den Bus zum Flughafen herauszusuchen, einen Anschlussflug zu finden, das Shuttle zum Hotel und ein Zimmer mit Blick auf das Meer zu buchen – dafür braucht es heute Geduld, Zeit und eine Reihe von Apps oder den Internetbrowser. Was ist, wenn gesprochene Anweisungen dafür ausreichen würden, oder ein kurzer Text? Wie gut diese Lösungen in den unterschiedlichsten Situationen funktionieren, zeigt sich in der aktuellen Erprobungsphase.
Lenovo präsentiert durchsichtigen Bildschirm und biegbare Smartphones
Nicht nur die Deutsche Telekom ist mit jeder Menge Innovationen zum Mobile World Congress nach Barcelona gereist. Der Technologieriese Lenovo präsentierte zahlreiche neue Konzepte und Geräte. Zwei Vorstellungen haben besonders für Eindruck gesorgt.
Das „Lenovo ThinkBook Transparent Display Laptop Concept“ wirkt wie aus einem Science-Fiction-Film. Ein Bildschirm, der komplett durchsichtig ist, verblüffte die Besucher:innen. Trotz noch vorhandener Schwachstellen, etwa bei der Benutzung in hellen Räumen oder der ungetreuen Darstellung von Farbkontrasten, ist das Concept durchaus spannend. Auch die Frage nach den Anwendungsbereichen bleibt erstmal offen.
Dass Lenovo an der Umsetzung von biegbaren Displays tüftelt, zeigte das Unternehmen bereits im vergangenen Jahr. Auch der Prototyp wurde beim MWC nicht zum ersten Mal präsentiert, trotzdem bleibt das Gerät spannend. Ein scheinbar normales Smartphone wird, mit etwas Kraftaufwand, plötzlich gebogen. Mit dem passenden Armband trägt man das Smartphone so ganz einfach am Handgelenk, was ein praktisches Feature z.B. beim Joggen sein könnte.
Samsung teasert den Galaxy Ring an, verrät aber noch nicht viel
Dass sich Fitness- und Health-Features in Smartphones, Smart Watches und Fitnesstrackern großer Beliebtheit erfreuen, ist längst keine Neuigkeit mehr. Mit einem Ring, der entsprechende Features messen können soll, will Samsung noch in diesem Jahr ein völlig neues Gerät auf den Markt bringen. Auf der Messe hatte der Hersteller seine Prototypen bereits dabei, präsentierte sie allerdings nur hinter der Vitrine. Auch die Fragen nach dem vollen Funktionsumfang, der Batterieleistung und dem Preis wurden nur vage beantwortet. Der Ring soll gängige Vitalwerte, wie Puls, Bewegung oder Blutsauerstoff messen können. Auch Schlaftracking und eine Zyklusüberwachung für Frauen sei integriert. Den Ring wird es in drei Farben und neun verschiedenen Größen geben.
Wie sieht der Router der Zukunft aus und was wird er können?
Der Router ist das zentrale Element des Heimnetzwerks. Dennoch verstecken viele die – zugegeben oft klobigen Boxen – in Schubladen oder gar im Keller. Darunter leidet dann oftmals der WLAN-Empfang. Gleich an mehreren Ständen konnten die MWC-Besucher:innen erkunden, wie Router sich in Zukunft entwickeln könnten. Die Deutsche Telekom stellte drei Varianten vor.
Aus Sicht der Telekom wird der Router der Zukunft definitiv mehr sein als lediglich ein Verbindungs-Genie in der Zimmerecke. Geht man davon aus, dass KI, Web 3, Computer Vision und XR einen prägenden Einfluss auf unsere Art zu kommunizieren haben werden, werden Peripherie-Geräte andere Formen und Aufgaben übernehmen. Ein Beispiel: Normalerweise hütet sich die Deutsche Telekom vor dem Blick in die Glaskugel, in diesem Jahr bringt sie sogar eine mit nach Barcelona. Dort drin warten unter anderem ein Avatar-Assistent oder eine -Assistentin als Hologramm auf den Dialog mit den Nutzer:innen.
Wer lieber etwas zum Anfassen haben möchte, bekommt stattdessen eine Router-Version in Gestalt eines Roboters. Kessen Augenaufschlag inklusive. Wer ihm Freiraum gönnt und entsprechend Auslauf in der Wohnung, wird staunen, was dieser Router-Roboter-XXL alles kann. Dank „grünem Daumen“ meldet er sich, sollte sein Sensor bemerken, dass die Zimmerpflanzen gegossen werden müssen. Zu unflexibel? Die Telekom kann auch modular und deshalb hat die dritte Designstudie eine Reihe von An- und Ausbaumöglichkeiten – je nach Szenario. Diese werden einfach auf dem Grundelement drapiert und sind zugleich dekoratives Element im Wohnraum, als auch Funktionsträger.