Das für uns alle ungewöhnliche, letzte Jahr hat dem Engagement und der Begeisterung in der Start-up-Szene für Nachhaltigkeit keinen Abbruch getan. 42 beherzte, innovative Projekte landeten auch heuer im Magenta TUN-Postfach, um sich als TUN Gewinner das Preisgeld von 50.000 Euro zu sichern. Am ersten Platz der Ausschreibung des Technologie- und Nachhaltigkeitsfonds (TUN) landete dieses Jahr ein soziales Start-up, das den Pflegebereich unterstützt.

TUN Gewinner Clara erhält 20.000 Euro

Die Finanzierung des österreichischen Pflegesystems wird regelmäßig von verschiedenen Akteur*innen medial disktutiert. Denn aufgrund der demographischen Entwicklung der Bevölkerung sind die Kosten für den Staat komplex zu finanzieren. Die Baby-Boomer-Generation machte in Österreich Anfang 2021 mehr als 25 % der Bevölkerung aus. Und bei dieser Diskussion klammert man eigentlich noch aus, dass über 80 % der pflegebedürftigen Menschen zuhause von angehörigen oder nahestehenden Personen betreut werden. Pflegende, angehörige Personen sind also ein Anker im österreichischen Pflegesystem. Diese Pflege geschieht informell und daher unbezahlt. Und genau diesen Meschen stellt die App Clara, ein soziales Start-up, professionelle Hilfe zur Seite. Mithilfe der App entstehen in virtuellen Beratungsräumen direkter, persönlicher Kontakt sowie Austausch über Chat, Telefonie, Sprach- und Bildnachrichten mit Berater*innen. Diese kommen aus der Pflege, Sozialarbeit oder Psychologie und beantworten aktuelle Fragestellungen wie beispielsweise rundum Waschen, Arztbesuche, Essen etc.

Mit dem Preisgeld von Platz 1 unterstützt man die nächste Testversion, die im Herbst 2021 startet. In dieser Phase soll die Lösung in Unternehmen in Österreich in den Regelbetrieb starten und Mitarbeiter*innen entlasten, die sich um angehörige Personen kümmern. Im Frühjahr 2022 soll die Clara App dann österreichweit zur Verfügung stehen.

TUN Gewinner
©Moni Fellner, v. l. n. r. Nicole Traxler und Christine Fichtinger von Clara

10.000 Euro für TUN Gewinner auf Platz 2

HeroBox sagt Verpackungsmüll den Kampf an. Und davon gab es letztes Jahr dank Take-away und Essenszustellung genügend. Es handelt sich nämlich um eine nachhaltige Verpackungslösung für Take-away in Form von Mehrwegboxen. Diese zirkulieren innerhalb des Netzwerks von HeroBox. Das sind aktuell über 20 Partnerrestaurants in Wien. Einfach die HeroBox App downloaden, Take-away in der HeroBox genießen und anschließend die HeroBox zu einem beliebigen Partnerrestaurant zurückbringen.

TUN Gewinner
©Moni Fellner, v. l. n. r. Alexandra Brandl und Jakob Bachmayer von HeroBox

Inoqo ist eine Lifestyle-App, die Nutzer*innen dabei unterstütz, besser informierte, bewusste Einkaufsentscheidungen zu treffen. Der TUN Gewinner liefert den Verbraucher*innen wissenschaftlich fundierte Daten über die Auswirkungen von Lebensmittelprodukte auf die Umwelt, Gesellschaft und biologische Artendiversität. Denn auf diese Weise kann jede Person aktiv zu einem nachhaltigen Produktions-Konsum-Kreislauf beitragen.

©Moni Fellner, v. l. n. r. Flora Beck und Markus Lindner von inoqo

YEP (Youth Empowerment & Participation) ist ein Social Start-up und eine unabhängige Organisation, die Jugendlichen die Mitbestimmung und Mitgestaltung ihres Alltags in Form eines gesellschaftlichen Diskurses ermöglicht. Das Start-up steht für alle Fragen rundum die Generation Y & Z sowie zum Thema inklusive, innovative Partizipation Institutionen und Unternehmen zur Verfügung.

©Moni Fellner, Rebekka Dober von YEP

Jährlich 50.000 Euro für Nachhaltigkeit

Der Magenta TUN, Technologie und Nachhaltigkeitsfonds, ist einer der bedeutendsten Nachhaltigkeitspreise Österreichs und vergibt jährlich, heuer zum neunten Mal, 50.000 Euro. „Nachhaltigkeit hat viele Aspekte. Der wichtigste für Magenta Telekom ist es, Produkte von dauerhaftem Wert und Nutzen für Österreich herzustellen. Mit unserem Kabel- und Mobilfunknetz sind wir daher Rückgrat der digitalen Infrastruktur des Landes. Unsere Netze sind somit die Basis für Technologien und Digitalisierungslösungen, die viele neue Chancen zu einem nachhaltigen Lebensstil unter anderem im Gesundheitssektor und auch Antworten auf das Klimaproblem bieten können. Der Magenta TUN ist deshalb ein wesentlicher Teil unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Wir wollen Impulse geben, damit Digitalisierung einen Beitrag zur Lösung von Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen leistet“, begründete Andreas Bierwirth, CEO Magenta Telekom und TUN-Jurymitglied, das Engagement für den Magenta TUN. Die unabhängige Jury unter Vorsitz des früheren EU-Kommissars Franz Fischler nominierte auch heuer wieder die TUN Gewinner.

Die TUN-Preisverleihung fand am 11. Juni 2021, zum ersten Mal im Rahmen von 4GameChangers von Puls4 in Wien statt. Die nächste Ausschreibung des Magenta Technologie- und Nachhaltigkeitsfonds für das Jahr 2022 startet bereits im Herbst.