Ein erstes Aufatmen ist in Österreich nach den vergangenen Wochen mit der Corona-Krise zu spüren. Der Schulbetrieb geht wieder los, alle Geschäfte sind geöffnet und auch die Gastronomie startet wieder durch. Wie es weitergehen wird, kann jedoch niemand genau sagen. Was mit Sicherheit bleibt, ist die Erkenntnis, wie wichtig persönliche, soziale Kontakte mit den Liebsten sind und wie gut es tut, trotz Social Distancing digital in Verbindung zu bleiben.

Aber noch zwei weitere Erkenntnisse lassen sich von den Erzählungen von ArbeitskollegInnen und FreundInnen in einen Ausblick und was wünschenswert wäre, das bleibt, zusammenfassen.

Geht nicht, gibt’s nicht dank Corona-Krise

Eine Krise macht bekanntermaßen kreativ. Diese Weisheit hat sich auch in der Corona-Krise bewahrheitet. Manches, das früher unmöglich schien, wurde nun möglich. Wo es ging, arbeiteten MitarbeiterInnen von Unternehmen ab sofort im Home Office. Dienstleistungen wurden in den digitalen Raum transferiert. Als Beispiel kann hier die Fitnessbranche genannt werden. In kürzester Zeit standen Online-Yoga-Kurse für alle Yoga-Richtungen zur Verfügung oder der Crossfit-Trainer motivierte die TeilnehmerInnen der Basic-Stunde zwischen schweißtreibenden Burpess und Push-Ups live aus seinem Wohnzimmer via Video-Konferenz. Aber auch Essenszustellungen mithilfe des neuen Online-Shops vom beliebten Vietnamesen oder Eisgeschäft wurden innerhalb kürzester Zeit angeboten.

Zusammengefasst bedeutet diese Entwicklung für die einzelne Person eine zunehmende Flexibilisierung des Alltags. Wir können unseren Aufgaben, Bedürfnissen, Interessen und Hobbys zunehmend orts- und zeitunabhängig nachgehen. Zudem sind Online-Angebote nicht nur unabhängig von Zeit und Raum, sondern stehen meist auch einer unbegrenzten Anzahl an Personen zu Verfügung. Stichwort Home Office während Corona-Krise: Eine Kollegin berichtete, dass sie die Tage im Home Office genießt und gleichzeitig produktiver ist. Sie findet mittags Zeit, sich die Beine an der frischen Luft im Grünen zu vertreten. Dadurch fühlt sie sich fitter, tut sich selbst etwas Gutes und kommt im Anschluss besser mit der Arbeit voran.

Digitalisierungsschub innerhalb der Familie

Oma in die WhatsApp-Familiengruppe holen und ihr die App erklären? Opa dazu bringen auf ein Smartphone für Videotelefonie umzusteigen? Was bisher scheinbar unmöglich klang und oft nur auf beidseitiges Unverständnis stieß, war in der Corona-Krise nun möglich. Der Unterschied zu früher war ganz klar: Eltern und Großeltern erlebten nun hautnah Gründe, warum sich der Familien-Chat oder das Smartphone mit Videotelefonie lohnt. Denn alleine der Wunsch, mit der Familie und den Liebsten in Kontakt zu bleiben reicht dazu aus. Aus Erzählungen zeigt sich, dass sich die jüngere Generation bewusst Zeit genommen hat via (Video-)Telefonat die Eltern bzw. Großeltern geduldig „digital einzuschulen“ und es herrschte auch allgemein der Eindruck, dass sich die Kommunikation in der Familie quantitativ als auch qualitativ verbessert hat. Natürlich sind diese Schilderung nicht repräsentativ, aber es ist allemal wünschenswert, dass diese Entwicklungen auch in Zukunft anhalten.