Browser, der Begriff ist mittlerweile so gut wie jeder digital affinen Person bekannt. Seit 1996 hat sich in der Browser-Welt viel getan. Mehr als 10 Jahre nach Veröffentlichung der ersten Chrome-Version im Jahr 2008 ist der von Google heute der meist genutzte Browser weltweit. Laut aktuellen Zahlen von StatCounter lag der Marktanteil an den Page Views im September 2019 bei rund 69 Prozent. Chrome ist damit der mit Abstand erfolgreichste Browser, Konkurrenz wie Mozillas Firefox oder Apples Safari liegen auf den zweiten Plätzen mit unter 10 Prozent weit abgeschlagen.

Entwicklung der Bowser-Marktanteile seit 1996

Edge-Browser wird künftig auf Chromium basieren

Auch der vormalige Marktführer Microsoft liegt mit der aktuellen Version von Edge weit dahinter. Der Tech-Riese verzichtet künftig auf eine eigene Web-Rendering-Engine. Der neue Microsoft-Browser basiert auf der Chromium-Engine, die auch in Googles Chrome steckt. Damit folgt Microsoft einem Trend in der Branche. Denn auch andere Anbieter wie Opera oder Vivaldi setzen auf Googles Engine im Kern. Für den User ist die dahinterliegende Engine aber nicht wirklich erkennbar. Je nach Benutzeroberfläche und zusätzlichen Features können Browser mit der gleichen Engine stark voneinander differieren. Googles Browser Chrome basiert grundsätzlich auf Chromium, allerdings wurden zusätzliche Features wie ein Auto-Updater, Audio- und Video-Codecs, Plug-ins für Flash und DRM-geschützte Inhalte ergänzt. Im Gegensatz zu Chromium, das vor allem für EntwicklerInnen als Basis dient, ist Chrome selbst nicht als Open Source Version verfügbar.

Chromium als Open Source Projekt

Google veröffentlichte 2008 Chromium als Open-Source-Browser, seither wurde das Projekt sowohl von Google als auch von knapp 50 anderen Unternehmen, darunter Firmen wie Spotify, BlackBerry, Facebook, IBM, LG, NVIDIA und Konkurrenz Mozilla, und rund 1000 einzelnen EntwicklerInnen verbessert. Kernstück von Chromium ist die Rendering-Engine Blink, die Webseiten-Quelltext interpretiert und darstellt. Blink spaltete sich 2013 von Webkit ab, das bereits 2001 als Basis für Apples Browser Safari entwickelt wurde. Safari ist heute neben Mozillas Firefox einer der wenigen bekannten Browser, die nicht auf die Chromium Engine zurückgreifen.

Welche Strategie verfolgen andere Anbieter?

Mozilla positioniert sich indes als datensparende und Privatsphäre wahrende Alternative, verliert aber dennoch immer mehr User. Problematisch ist das vor allem, weil es zu einer immer größeren Monopolstellung von Google kommt. EntwicklerInnen können es sich zunehmend leisten, nur für Chrome bzw. Chromium-Browser zu optimieren, ohne eine nennenswerte Anzahl an Usern zu vernachlässigen.

KritikerInnen befürchten, dass es durch das zunehmende Monopol zu einer immer stärkeren Abhängigkeit von Google, etwa bei der Implementierung von Standards kommt und sehen das Web als Open Platform gefährdet. Eine Vielfalt im Bereich der Webbrowser sorgt dafür, dass Webstandards nicht von einem einzigen Unternehmen vorgegeben werden. Ein solches Monopol würde sowohl WebentwicklerInnen als auch User noch stärker von Google abhängig machen.