markta geht neue Wege und nutzt eine Blockchain um den Weg von landwirtschaftlichen Produkten nachvollziehbarer zu machen. Die Begriffe Blockchain und Landwirtschaft klingen auf den ersten Blick nach einer ungewöhnlichen Kombination. Besuche auf dem Bauernhof werden in der Regel eher mit Digital Detox und absolutem Verzicht auf Smartphone, Laptop und Co in Verbindung gebracht. Geht es allerdings darum, landwirtschaftliche Produkte an den Mann oder an die Frau zu bringen, spielen neue Technologien eine wesentliche Rolle.

markta macht den Bauernmarkt digital

Alteingesessene Landwirte und Landwirtinnen davon zu überzeugen, ist eine Herausforderung, der sich markta-Gründerin Theresa Imre ständig stellt. Seit März 2018 wurden 350 Produzenten Teil des digitalen Bauernmarktes. Mehr als 2000 Pakete wurden seitdem verschickt. Durch die Plattform können regionale Lebensmittel direkt beim Bauern und auf digitalem Wege bestellt werden. Die Kriterien, nach denen man die ProduzentInnen auswählt, stehen auf der Website. Mit ihrem ständig wachsenden Netzwerk ist Theresa Imre aber längst noch nicht am Ziel angekommen. Im Juni wurden in der österreichischen Hauptstadt vier Abholstellen für die bestellte Ware für KundInnen eingerichtet: in Floridsdorf in der ehemaligen Traktorfabrik, in der Währingerstraße, am Naschmarkt und im StartupHub weXelerate im 2. Bezirk. Künftig soll auch eine Blockchain eingesetzt werden, um den Weg der Produkte zu den KundInnen nachvollziehbar zu gestalten.

Foto eines markta-Themenpakets mit verschiedenen Lebensmitteln
Mehr als 2000 Pakete mit Produkten von über 350 Produzenten wurden seit Anfang 2018 verschickt. Foto: Anna Zora.

Mit Blockchain noch ein Schritt in Richtung Zukunft bei markta

Für die Umsetzung arbeitet das markta mit Crypto Future zusammen. Das Wiener Unternehmen veröffentlichte im vergangenen Jahr die Blockchain-Applikation Rotharium Food Tracing, die es KonsumentInnen via QR-Code ermöglicht, auf der Plattform registrierte Lebensmittel nachzuverfolgen. Ein ähnliches Konzept soll künftig auch bei markta umgesetzt werden. Die ProduzentInnen der Lebensmittel sollen QR-Codes auf ihren Waren anbringen, die KundInnen dann scannen. Damit erhält man sämtliche zum Produkt gespeicherten Informationen direkt auf das Handy-Display. Damit soll man die Lebensmittel lückenlos rückverfolgen können. Im Zuge dessen plant man ein Token-System, das KonsumentInnen dazu motivieren soll, nachhaltige Kaufentscheidungen zu treffen. Für die Umsetzung arbeitet markta mit der Crypto Future zusammen.

Illustration Online-Bauernmarkt, Andeutung Blockchain
Markta will künftig eine Blockchain nutzen, um Lebensmittel nachvollziehbar zu machen.

Was ist eigentlich die Blockchain? 

In ihrer ursprünglichen Bedeutung handelt es sich bei der Blockchain um eine Open-Source-Technologie, die für Überweisungen der Kryptowährung Bitcoin eine Alternative zu einem traditionellen Intermediär, also einem vertrauenswürdigen Dritten, bietet. Der Intermediär wird durch die kollektive Verifizierung des Ökosystems ersetzt, das einen extrem hohen Grad an Nachweisbarkeit, Sicherheit und Geschwindigkeit bietet. Oft scheint es so, als beschränke sich die Blockchain-Technologie nur auf das Finanzwesen. Das stimmt jedoch nicht. Sie kann auch auf Mehrstufentransaktionen angewandt werden, bei denen Rückverfolgbarkeit und Sichtbarkeit im Vordergrund stehen.

Die Vorteilscard der Zukunft

An diesem Punkt knüpft auch das von markta angestrebte System an. Mithilfe von Krypto-Tokens möchte das Team von markta ein Belohnungssystem entwickeln. Das Bestellverhalten der UserInnen soll also auf bestimmte Weise ausgezeichnet werden. Es ist eine hochmoderne Form der Vorteils- oder Kundenkarte sozusagen. Außerdem lassen sich Logistikwege in der Stadt durch die Blockchain auch deutlich effizienter und umweltschonender gestalten. Die Einsparungen, die sich dadurch ergeben, möchte das markta-Team dann in neue Angebote für KundInnen stecken. Wie bereits kurz erwähnt, bietet die Blockchain aber auch einen anderen gewichtigen Vorteil: Die Rückverfolgbarkeit der Lebensmittel wird garantiert und die Supply Chain transparent gemacht. Damit möchte man vor allem gegenüber klassischer Supermarkt-Ware punkten. Aktuell steckt das System erst in der Entwicklung, wann es zum Einsatz kommt, ist noch nicht bekannt.