Knowledge (+action) is power: In einer sich stetig wandelnden Welt ist Stillstand keine Option. Ob technologische Innovationen, verändernde Arbeitsmärkte oder zunehmende Vernetzung der Gesellschaft: die Notwendigkeit, sich kontinuierlich weiterzubilden, war nie dringlicher als heute. Lebenslanges Lernen ist weit mehr als nur das Aneignen neuer Fähigkeiten und Kenntnisse. Es ist eine Haltung und eine bewusste Entscheidung, ständig besser zu werden und an den Herausforderungen des Lebens zu wachsen.

Lebenslanges Lernen – warum es wichtig ist und wie man es umsetzt

„Du lernst nicht für die Schule, sondern für dein Leben“ – kommt dir dieser Satz bekannt vor? In der Tat dient die Schulausbildung der Entwicklung von Fähigkeiten, vor allem aber der Vorbereitung auf das Leben sowie anschließende Bildungsetappen. Nachdem du die Schule abgeschlossen hast, fängt das Leben erst richtig an. Nach dem Schulabschluss folgen eventuell Ausbildung, Studium, Seminare, Workshops und andere Lehrveranstaltungen. Neben diesen Bildungsetappen begegnen dir im Laufe deines Lebens unzählige Situationen, die dich herausfordern und deine Sicht auf die Welt verändern. Aus diesem Grund ist nicht nur die Aneignung von fachlichen Kompetenzen und generellem Wissen wichtig, sondern auch die stetige persönliche Weiterentwicklung.

Intrinsische Motivation am Lernen

Die ganze Geschichte hat aber einen Haken. Die meisten Menschen setzen dem Lernen ein Ende, sobald sie die Schule oder das Studium abgeschlossen haben. Fühlt man sich gezwungen, bestimmte Bücher zu lesen oder an verpflichtenden Kursen teilzunehmen, so stößt die Freude am Lernen bald an enge Grenzen. Entscheidet man sich aber aus einem inneren Gefühl heraus für das Lernen, so verläuft die Aneignung von neuem Wissen größtenteils mühelos, ja sogar erfreulich. Im Idealfall steht am Ende der Schulbildung oder des Studiums also der Anfang einer Bildung, die intrinsisch motiviert ist.

Im Folgenden erfährst du:

  • Warum ewiges Lernen deine Lebensqualität und Gesundheit langfristig steigert
  • Weitere Vorteile der Erwachsenenbildung
  • Wie du deine Lernziele erreichen kannst
  • Effektive Lernstrategien, Tipps und Tricks für lebenslanges Lernen

Lebenslanges Lernen: 7 Gründe, die dafürsprechen

Indem du dich dem lebenslangen Lernen verschreibst, bist du immer auf dem neuesten Stand. Unsere Gesellschaft, Wirtschaft, Politik sowie andere Bereiche des Lebens sind stets im Wandel. Demzufolge ist das Konzept des lebenslangen Lernen heute so wichtig wie nie zuvor. Dir steht ein breites Spektrum an Möglichkeiten zur Verfügung, um in unterschiedlichen Bereichen up to date zu bleiben. Neben Büchern, Podcasts und Workshops stellen auch Messen, Mentoring und Seminare eine vielversprechende Alternative dar, um Wissen anzueignen und auszubauen.

Lebenslanges Lernen ist gut fürs Gehirn, denn: Die Verbindungen zwischen den Nervenzellen werden gestärkt, Synapsen und Hirnareale werden neu aktiviert. Hierdurch veränderst du nicht nur die Struktur deines Gehirns, sondern bleibst auch lange geistig fit. Plus: Die Neuroplastizität – also die Fähigkeit des Gehirns, sich selbst zu reparieren und zu verändern – kann auch im hohen Alter noch stattfinden.

Lebenslanges lernen und persönliche Weiterentwicklung tragen maßgeblich zu innerem Wachstum bei. Indem du dich für Seminare anmeldest, ein neues (Sach-) Buch zur Hand nimmst, eine neue Fertigkeit erlernst und neue Menschen kennenlernst, verlässt du deine Komfortzone und wagst den Sprung ins kalte Wasser. Ein weiterer Nebeneffekt: Jede neue Information und Lektion verändern deinen Blick auf das Leben, deine Mitmenschen und dich selbst.

Wenn du einen Kurs, ein Seminar oder ein neues Buch voller Neugierde angehst, schüttet dein Gehirn das Glückshormon Dopamin aus. Dieses macht dich nicht nur glücklich, sondern fungiert auch als Lernkatalysator. Demzufolge verbessern neue Themengebiete und Hobbies deine Stimmung. Was Freude macht, wiederholt man gerne. Dementsprechend ist dieser Prozess der Grundstein für lebenslanges Lernen. Darüber hinaus steigert Neuerlerntes deine Zufriedenheit und dein Selbstbewusstsein, da du eine neue Fähigkeit erlernt hast. Letztere ist der beste Beweis, dass du dir bisher Unbekanntes aneignen und neue Herausforderungen meistern kannst. 

Indem du dich dem lebenslangen Lernen verschreibst, eignest du dir mit der Zeit wertvolles Wissen an. Bald wirst du zu einer:m Expert:in auf einem bestimmten Gebiet. Mit diesem Know-how kannst du dein Unternehmen unterstützen, deine Gehaltserhöhung begründen und dir bei Kolleg:innen sowie Vorgesetzten Respekt verschaffen.

Dass Menschen Gewohnheitstiere sind, die Veränderungen scheuen, ist kein Geheimnis. Allerdings ist Veränderung eine (und die einzige!) Konstante im Leben, wie wir vom griechischen Philosophen Heraklit wissen. Indem du Neues erlernst, trainierst du deine Bereitschaft, mit Veränderungen umzugehen sowie deine Fähigkeit, dich schneller an neue Rahmenbedingungen anzupassen.

Egal, ob du an einem Workshop für Mitarbeitende teilnimmst, dich für einen Sprachkurs oder ein Seniorenstudium anmeldest. Dadurch hast du die Möglichkeit, dich mit Gleichgesinnten auszutauschen und deine sozialen Kompetenzen sowie deine Teamfähigkeit zu stärken. Du kannst dich mit anderen Teilnehmer:innen austauschen, neue Freundschaften schließen und somit dein Netzwerk erweitern

Effektive Lernstrategien, Tipps & Tricks

Du kannst einige Strategien anwenden und Rahmenbedingungen schaffen, die deinen Lernerfolg optimieren können.

Lernumgebung

Schaffe zunächst eine zielführende Lernatmosphäre. Am besten eignet sich ein ruhiger Raum, in dem du dich alleine aufhältst. Reduziere Hintergrundgeräusche so gut wie möglich, um dein Gehirn nicht mit unnötigen Reizen zu belasten.

Beim Aufbau einer neuen Gewohnheit ist es außerdem wichtig, ein entsprechendes Umfeld zu haben, das einem die Etablierung der Gewohnheit erleichtert. Liegt zum Beispiel dein Handy beim Lernen am Schreibtisch, so ist es naheliegend, dass du draufschaust, sobald es klingelt.

Es lohnt sich also, alle technischen Geräte abzuschalten und auch das Handy in einen anderen Raum zu legen.

Time Blocking

Trage feste Zeiten in deinen Wochen- oder Tagesplan ein, die du dem Erlernen eines bestimmten Skills widmest. Nimmst du dir vor „mehr zu lernen“, so ist das zwar ein lobenswertes Vorhaben, es wird aber nicht zum erhofften Ziel führen. Viel mehr brauchst du einen konkreten Handlungsplan. Hältst du ihn außerdem schriftlich fest, so wird dies mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Erfolg führen.

Kein Multitasking

Neurowissenschaftler:innen sind sich inzwischen einig, dass Multitasking schlecht fürs Gehirn ist und nur selten zu wünschenswerten Resultaten führt . Zudem soll es die Produktivität maßgeblich reduzieren, da der Wechsel zwischen zwei Themengebieten oder Aufgaben zusätzliche Zeit und Energie erfordert. Wer zwei Hasen jagt, fängt am Ende gar keinen.

Pausen einlegen

Gönne deinem Gehirn eine Pause. Nach einer halben Stunde solltest du etwa fünf Minuten entspannen, nach zwei Stunden circa eine halbe Stunde lang eine Pause machen – auch bekannt als Pomodoro-Technik. Das sorgt auf lange Sicht für mehr Energie und Motivation.


Dem Konzept „Lebenslanges Lernen“ kommt in der Europäischen Union eine große Bedeutung zu. Lebenslanges Lernen soll durch eine Förderung der EU unterstützt werden, sodass bis 2030 mindestens 60 Prozent der Erwachsenen mindestens einmal pro Jahr Zugang zu einer Weiterbildungsmaßnahme haben. Darüber hat die Europäische Kommission Ende 2021 getagt, um den Zugang zu beruflicher und allgemeiner Bildung zu gewährleisten.

Dennoch ist zu erwähnen, dass die Verantwortung natürlich bei dir selbst liegt. Du musst dich nicht unbedingt für einen Kurs oder ein Seminar anmelden, um neues Wissen anzueignen und schon gar nicht auf externe Reize warten, um damit zu beginnen. Schöpfe dein volles Potential aus und erweitere deine Komfortzone – ein Leben lang.