Surfen, streamen, chatten – das Internet ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Ob für die schnelle Nachricht zwischendurch, zum Einkaufen oder für stundenlange Unterhaltung auf Streaming-Plattformen: der Ozean an Nutzungsmöglichkeiten ist schier unendlich. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Internet von einem einfachen Informationsnetzwerk zu einem globalen Netz transformiert, das unser Leben in nahezu allen Bereichen prägt. Es beeinflusst inzwischen, wie wir kommunizieren, arbeiten und unsere Freizeit gestalten. Doch wie genau gestaltet sich die Internetnutzung heute und wie hat sie sich verändert?

Geschichte reicht zurück in die 1950er Jahre

Das Geschichte des Internets kann in mehrere Etappen gegliedert werden. Die Anfänge des Internets reichen zurück in die 1950er Jahre, als die Vereinigten Staaten von Amerika die Vorläufer als Regierungswaffe im Kalten Krieg einsetzten. In weiterer Folge entstand das ARPANET, das in den 1990er Jahren vom World Wide Web abgelöst wurde. Mit dem „WWW“ existiert heute ein globales Netz, das Milliarden von Menschen rund um den Globus miteinander verbindet.

5,5 Milliarden Menschen: Rasanter Anstieg der Internetnutzung

Die Nutzung des Internets hat sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten einem immensen Wandel unterzogen. Die nachfolgende Grafik, die von der internationalen Fernmeldeunion ITU veröffentlicht wurde, hebt diese Entwicklung hervor. Besonders deutlich wird die gestiegene Internetnutzung beim Blick auf verschiedene Statistiken.

Im Jahr 2024 nutzten weltweit rund 5,5 Milliarden Menschen das Internet – das entspricht nahezu 70 Prozent der Weltbevölkerung. Während 2015 „nur“ 2,9 Milliarden Menschen online waren, lag die Zahl im Jahr 2010 noch unter der 2-Milliarden-Marke. Trotz dieses Wachstums bleibt ein erheblicher Teil der Weltbevölkerung weiterhin offline: 2,6 Milliarden Menschen, also knapp ein Drittel der Menschheit, haben weiterhin keinen Zugang zum Internet.

Der Anteil, der Menschen ohne Zugang zum Internet sank von 2023 auf 2024 immerhin von 35 Prozent auf 32 Prozent, wie die internationale Fernmeldeunion ITU berichtet. Die Entwicklung schreitet voran, allerdings nicht schnell genug. Besonders betroffen sind weniger entwickelte Länder, wo die Anschluss-Kosten bis zu einem Drittel des durchschnittlichen Monatseinkommens betragen können:

Es zeigt sich ein deutlicher Unterschied zwischen Industrie- und Entwicklungsländern: Während in wohlhabenden Staaten 93 Prozent der Bevölkerung Zugang zum Internet haben, sind es in Ländern mit niedrigem Einkommen nur 27 Prozent. Auch bei der mobilen Internetnutzung gibt es große Unterschiede. Während in den USA auf 100 Einwohner 125 mobile Breitbandverträge kommen, sind es in Europa 112 und in Afrika lediglich 52.

Davon abgesehen hat laut ITU die digitale Kluft zwischen den Geschlechtern abgenommen: Im Jahr 2024 nutzten weltweit 70 Prozent der Männer das Internet (2023: 68 Prozent) und 65 Prozent der Frauen (2023: 63 Prozent). Besonders unter jungen Menschen ist die Internetnutzung weit verbreitet: 79 Prozent der 15- bis 24-Jährigen waren im vergangenen Jahr online.

Auch regionale Unterschiede sind erkennbar. In städtischen Gebieten ist der Zugang zum Internet deutlich höher als in ländlichen Regionen. So nutzen in Europa 93 Prozent der Stadtbevölkerung das Internet, während es auf dem Land nur 86 Prozent sind.

Internetnutzung in Österreich

In Österreich dokumentiert der Austrian Internet Monitor (AIM) die Internetnutzung der Bürger:innen. Hier nutzen inzwischen nutzen mehr als 7 Millionen Personen (91 Prozent der Bevölkerung) das Internet, 81 Prozent davon täglich. Hierzulande war jedoch die höchste Steigerungsrate bereits, um die Jahrtausendwende zu beobachten. Nutzten 1997 (lediglich) 12 Prozent der Bevölkerung das Internet, so erhöhte sich der Wert bis 2000 auf 40 Prozent. Griffen 2005 noch 6 von 10 Personen auf das Netz zurück, machten 2010 schon 80 Prozent der Bevölkerung davon Gebrauch.

Internetnutzung: Vielfältige Möglichkeiten

Plattformen wie WhatsApp, Facebook, Instagram oder auch Snapchat haben die Art und Weise verändert, wie wir uns mit anderen verbinden und austauschen. Instant Messaging und Videotelefonie sind im Laufe der letzten Jahre integrale Bestandteile unseres Alltags geworden.

Streamingdienste, wie Netflix, YouTube und Spotify, ergänzen klassische Medienkanäle und lösen Radio und Fernsehen teilweise sogar ab. Auch Online-Gaming ist ein beliebtes Freizeitvergnügen, das Millionen Nutzer:innen weltweit begeistert.

Wikipedia, Online-Nachrichtenportale und digitale Lernplattformen haben den Zugang zu Wissen revolutioniert. Nie war es einfacher, sich von zu Hause aus weiterzubilden oder sich über aktuelle Ereignisse zu informieren.

Online-Shopping hat den Handel transformiert. Plattformen, wie Amazon oder eBay, ermöglichen es, Produkte aus aller Welt mit nur wenigen Klicks zu kaufen, während E-Banking und digitale Zahlungsmethoden, wie z.B. PayPal, das Finanzwesen nachhaltig verändert haben.

Welche Internetgeschwindigkeit brauche ich?

Das machen die Österreicher:innen im Internet

Herr und Frau Österreicher:in wissen, das Internet für zahlreiche Zwecke einzusetzen: Hauptnutzungsmotiv ist die Kommunikation – 9 von 10 Personen tauschen sich via Messenger oder soziale Netzwerke aus. Neben zahlreichen Alltagsaspekten (Banktransaktionen, Fahrplansuche, Kontakt mit Behörden), ist auch das Streamen von Serien, Filmen und Musik (80 Prozent) sowie Online-Shopping (78 Prozent) weit verbreitet.

Geräte: Smartphone klarer Spitzenreiter

Ein deutlich klareres Bild zeigt sich bei der Frage, nach den Geräten mit denen die Österreichischer:innen zumindest gelegentlich im Web surfen: 83 Prozent präferieren dafür ihr Smartphone – gefolgt von Laptop (65 Prozent), Smart TV (46 Prozent), Desktop PC (45 Prozent) und Tablet (44 Prozent).

Global gesehen zeichnet sich, nach einer Umfrage von Statista, ein ähnliches Bild ab. Analysiert man die Summe aller Seitenaufrufe, so ist klar ersichtlich, dass über alle Kontinente hinweg das Smartphone das Maß aller Dinge ist. Auch wenn hier Laptop, PC und Co. nicht berücksichtigt wurden, ist die Dominanz des Smartphones erkennbar.

Nutzung von Streaming-Diensten im Zeitverlauf

Vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind Streaming-Dienste nur mehr äußerst schwer aus dem wegzudenken. Unter den fünf beliebtesten Plattformen konnten sich vier in den vergangenen zehn Jahren über einen Anstieg freuen. Trotz eines kontinuierlichen Rückgangs ist der 2005 gegründete Videodienst YouTube die unangefochtene Nummer 1.

Internetnutzung: Hauptnutzungsmotiv Kommunikation

Die nebenstehende Grafik illustriert, welche Anwendungen die Österreicher:innen zumindest einmal pro Woche nutzen. Dass das Internet und die ständige Vernetzung unseren Alltag stark prägen, zeigt die weite Verbreitung von Messenger-Diensten. Allen voran liegt WhatsApp an der Spitze, das von 77 Prozent der Bevölkerung zumindest wöchentlich und von 68 Prozent sogar täglich, genutzt wird. Dahinter rangieren zahlreiche weitere soziale Netzwerke, die unterschiedliche Zwecke erfüllen. Während Facebook, Instagram und TikTok in erster Linie der Unterhaltung dienen, stellen LinkedIn, Telegram und Snapchat weitere Dienste dar, mit denen (häufig) kommuniziert wird.

Trendthema KI

Das Internet ist sehr schnelllebigständig tauchen neue Anwendungen auf, die um die Aufmerksamkeit der Nutzer:innen buhlen. Auch die Technologie entwickelt sich rasant weiter, was die künstliche Intelligenz zusehends zu einem dominierenden Trend macht. Sie revolutioniert nicht nur zahlreiche Branchen, sondern ändert auch die Art und Weise, wie wir mit dem Internet und Medien umgehen. KI wird inzwischen als Schlüsseltechnologie für die Zukunft betrachtet, die weitreichende Auswirkungen auf unser tägliches Leben haben könnte.