Die Deutsche Telekom fördert junge Start-Ups, die an Extended Reality forschen und Technologien weiterentwickeln. Im November lud die Magenta Konzernmutter zu der Innovationskonferenz „Break New Ground“, bei der sich alles um die Themen Extended Reality (XR) und Metaverse drehte. Doch was ist Extended Reality eigentlich und wo liegen die Anwendungsbereiche? Wir geben einen Überblick der Veranstaltung und einigen Ausstellern.
Nach VR und AR kommt jetzt XR?
Nicht ganz. Extended Reality ist als Überbegriff zu verstehen. Unter „erweiterter Realität“ lassen sich Virtual Reality und Augmented Reality zusammenfassen. Den Begriff braucht es, da die Grenzen zwischen VR und AR mittlerweile immer mehr verschwimmen. Einige Beispiele, wie Extended Reality aussehen kann, zeigten die ausstellenden Firmen beim XR-Day. Neben den großen, etablierten Playern, wie Meta, Microsoft und der Deutschen Telekom selbst, stellten auch elf Start-Ups ihre Visionen vor. Sie alle werden von der Deutschen Telekom mit Hardware und Reichweite unterstützt.
Zaubar macht Visionen sichtbar
Das Berliner Unternehmen Zaubar präsentierte eine besonders eindrucksvolle Spielerei. Mit Hilfe einer künstlichen Intelligenz (AI) konnten auf Sprachbefehl fiktive Gegenstände im Raum platziert werden. Die AR-Anwendung auf Tablet oder Smartphone macht die ausgedachten Dinge dann sichtbar. Konkret lief es etwa wie folgt: In der App wird eine Kategorie gewählt, beispielsweise „Lebensmittel“. Nun sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Wünschst du dir einen Teller Spaghetti mit Blaubeeren, erstellt die künstliche Intelligenz ein völlig neues Bild dieser außergewöhnlichen Speise. Über die Tablet-Kamera siehst du deine Umgebung und kannst das Essen auf dem Tisch vor die platzieren. Auch fiktive Figuren, Fenster, Möbelstücke und vieles weiteres ist möglich. Was zunächst wie eine Spielerei aussieht, wird von Zaubar bereits im Tourismus angewandt.
Volucap – XR-Produktionen für Hollywood
Beim Thema Deep Fakes denken viele zuerst an die Gefahren, die damit einhergehen. Volucap setzt ihre Technologie aber in großen Hollywood-Produktionen, wie „The Matrix Resurrections“ ein. Das Gesicht eines Schauspielers auf sein Stunt-Double zu setzen, eröffnet der Filmindustrie völlig neue Möglichkeiten. Zur besseren Veranschaulichung konnten sich auch Besucher*innen des Volucap-Standes spontan mittels Augmented-Reality-Technologie in Elon Musk, Emma Watson oder Ryan Gosling verwandeln. Die Ähnlichkeit war täuschend echt. Sogar Echtzeit-Videotelefonie als Hollywood-Star ist möglich. Selbstverständlich kann mit dieser Technologie ausrechend Schabernack getrieben werden, weshalb Volucap diese Technologie nicht an die Öffentlichkeit gibt.
Magenta TV zeigt Extended Reality Fußballerlebnis
Natürlich durfte auch ein Showcase der Deutschen Telekom beim XR-Day in Bonn nicht fehlen. Die Extended Reality Spezialisten von Magenta TV demonstrierten, wie das Schauen eines Fußballspiels künftig noch immersiver ablaufen kann. Via Smartphone oder Tablet als zusätzlichem Bildschirm zum Fernseher (Second Screen) können Zuschauer*innen dezidierte Echtzeit-Daten der Spieler abrufen. Pässe, gelaufene Strecke und vieles mehr kann so mit einem Klick auf den jeweiligen Spieler abgerufen werden. Perfekt für alle Statistik-Fans. Künftig kann eine AR-Brille den Second Screen per Smartphone ersetzen. Marktreif soll die Brille in ca. zwei Jahren sein. Weitere Infos dazu findest du bei der Deutschen Telekom.
Extended Reality Spielspaß mit SPREE Interactive
Richtig gehört. Bei all den Innovationen darf natürlich der Spaß nicht zu kurz kommen. Das Start-Up SPREE Interactive stellte ein Spiel vor, das Realität und Videospiel miteinander verschmelzen lässt. Kommt dir das bekannt vor? Wahrscheinlich weil mit Pokémon Go damals der erste Hype um ein AR-Spiel ausgebrochen ist. Das Spielprinzip von „Cyberblaster“ geht aber noch wesentlich weiter. In einem kleinen, runden Gefährt treten zwei Spieler*innen gegeneinander an. Die Steuerung ist simpel und nach wenigen Sekunden verinnerlicht. Über eine XR-Brille fliegen Aliens durchs Bild, die abgeschossen werden müssen. Zusätzlich müssen die Teilnehmer*innen über Blöcke fahren, die auf dem Boden angezeigt werden. Wer nach Ablauf der Zeit über die meisten Blöcke gefahren ist und die meisten Aliens besiegt hat, gewinnt das Spiel. Das Unternehmen sieht den Einsatz dieser Technologie zum Beispiel in Einkaufszentren. Besonders im asiatischen Raum seien Malls immer mehr Vergnügungspark und Shopping-Erlebnis in Einem.