Alle Jahre wieder versammelt sich die Filmwelt in Los Angeles, um die begehrteste Auszeichnung der Branche zu feiern. Am 2. März 2025 war es wieder soweit: Die besten Filme und Filmschaffenden des Kinojahres 2024 wurden im Rahmen der 97. Oscarverleihung in der Stadt der Engel geehrt. Präsentiert wurde das Spektakel von Talkshow-Moderator Conan O’Brien.
Damit du die Meisterwerke der Oscar-Saison bequem zu Hause genießen kannst, hat Magenta eine Liste der diesjährigen Abräumer und Nominierungen bei Magenta on Demand zusammengestellt – allen voran den Independant-Film Anora von Sean Baker, der gleich in fünf Kategorien ausgezeichnet wurde. Also dann: Film ab!
Anora
Sean Baker gewinnt mit Anora fünf Oscras, darunter bester Film und beste Regie. Die romantische Dramedy erzählt die Geschichte von Anora „Ani“ Mikheeva (Mikey Madison), einer jungen Stripperin aus Brooklyn. Während der Arbeit lernt sie Ivan „Wanja“ Zakharov kennen, den wohlhabenden, aber verantwortungslosen Sohn eines russischen Oligarchen. Die beiden verlieben sich Hals über Kopf und geben sich in Las Vegas das Jawort. Doch Wanjas Eltern sind alles andere als begeistert von der Ehe. Entschlossen, die Beziehung zu beenden, setzen sie drastische Mittel ein. Sie schicken Schläger und sogar einen Priester, um ihrem Sohn die Verbindung auszureden. Doch damit nicht genug. Am Ende reist das Oligarchenpaar persönlich nach New York, um endgültig die Kontrolle über die Situation zu übernehmen. Mikey Madison erhielt dafür den Oscar als beste Hauptdarstellerin.
Der Brutalist
In diesem eindrucksvollen Drama spielt Adrien Brody den österreichisch-ungarischen jüdischen Architekten László Tóth, der nach den Schrecken des Holocaust in die USA auswandert, um sich dort ein neues Leben aufzubauen. Doch die Vergangenheit lässt ihn nicht los. Er musste seine Frau und seine Nichte zurücklassen und kommt mittellos bei seinem Cousin unter. In der fremden Heimat kämpft Tóth gegen Armut und soziale Ausgrenzung, während er verzweifelt nach einem Neuanfang sucht. Eine scheinbare Wende tritt ein, als der wohlhabende Harry Lee ihn beauftragt, die Bibliothek seines Vaters Harrison Lee van Buren umzubauen. Mit diesem Projekt beweist László sein architektonisches Genie, doch Van Buren wirft ihn kurzerhand hinaus und Lee weigert sich daraufhin, ihn zu bezahlen. Der Architekt stürzt immer weiter ab. Auch der Traum, seine Familie nachzuholen, rückt in weite Ferne. Doch dann kreuzen sich seine Wege erneut mit Van Buren, der inzwischen von Lászlós außergewöhnlichem Können erfahren hat und ihm die Chance bietet, an einem bedeutenden Projekt zu arbeiten. Gleich drei Oscars gingen an das bewegende Drama. Hauptdarsteller Adrien Brody konnte den begehrten Filmpreis bereits zum zweiten Mal für sich verzeichnen.
Dune: Part Two
Magenta hat diesen Film bereits im Artikel über die beliebtesten Filme 2024 bei Magenta TV vorgestellt, aber weil er so spektakulär ist, darf er auch unter den Oscar- Highlights nicht fehlen. Dune: Part Two setzt die epische Science-Fiction-Saga nahtlos fort und knüpft direkt an die Ereignisse des ersten Teils an. Nach dem Sturz des Hauses Atreides haben sich Paul (Timothée Chalamet) und seine Mutter Lady Jessica den Fremen, den Ureinwohnern des Wüstenplaneten Arrakis, angeschlossen. Während Pauls Einfluss wächst, wird er zum Anführer des Widerstands gegen das Imperium und die Harkonnen – doch gleichzeitig muss er sich seiner prophezeiten Rolle als Messias stellen. Sein Aufstieg bringt nicht nur Ruhm und Macht mit sich, sondern auch innere Konflikte. Vor allem seine Beziehung zur Fremen-Kriegerin Chani (Zendaya) wird auf eine harte Probe gestellt, denn sie steht seiner Bestimmung skeptisch gegenüber. Neben atemberaubenden Wüstenschlachten und politischen Intrigen behandelt der Film tiefgreifende Themen wie Kolonialismus, Macht, Krieg und den Kampf um das kostbare Spice. Mit spektakulären Bildern, epischer Filmmusik und einer fesselnden Story ist Dune: Part Two ein Muss für Science-Fiction-Fans.
Wicked
Wicked ist der erste Teil der Verfilmung des gleichnamigen Musicals, das die Geschichte der Hexe von Oz erzählt. Zu Beginn des Films wird der Tod der bösen Hexe Elphaba (Cynthia Erivo) gefeiert, die von Dorothy mit einem Kübel Wasser besiegt wurde. Glinda (Ariana Grande), die gute Hexe des Nordens, gesellt sich zu den Feierlichkeiten und der Manschkins und erinnert sich an die wahre Geschichte der bösen Hexe, die wegen ihrer grünen Haut immer als Außenseiterin galt und gehänselt wurde: Elphaba und Glinda, die damals noch Galinda hieß, begegnen sich an der Zauberschule Glizz. Anfangs können sich die beiden nicht ausstehen, doch mit der Zeit entwickelt sich eine enge Freundschaft zwischen ihnen. Durch ihre außergewöhnlichen magischen Fähigkeiten erregt Elphaba die Aufmerksamkeit des großen Zauberers von Oz und wird nach Emerald City eingeladen. Gemeinsam mit Glinda macht sich die Hexe auf den Weg in die Hauptstadt. Doch dort nimmt ihre Geschichte eine unerwartete Wendung, die nicht nur ihr Schicksal, sondern auch ihre Freundschaft auf die Probe stellt. Der Film verspricht beste Unterhaltung für die ganze Familie und tolle Songs, die garantiert im Ohr bleiben.
Sing Sing
Schauplatz des bewegenden Dramas ist das berüchtigte Gefängnis „Sing Sing“. Hier verbüßt der zu Unrecht verurteilte John „Divine“ Whitfield seine Haftstrafe. Sein einziger Lichtblick im monotonen Gefängnisalltag ist das Theaterprogramm, das ihm die Möglichkeit gibt, sich kreativ auszuleben und dem tristen Alltag zu entfliehen. Doch als der neue Insasse Clarence „Divine Eye“ Maclin zum Ensemble stößt, gerät die Gruppendynamik ins Wanken. Clarence bringt seine eigenen künstlerischen Vorstellungen mit und will unbedingt eine Komödie nach seinen Vorstellungen inszenieren. Das führt zu Spannungen, die nicht nur das Theaterprojekt, sondern auch die eingeschworene Gemeinschaft der Häftlinge auf eine harte Probe stellen.
Der wilde Roboter
Von den Machern von Drachenzähmen leicht gemacht kommt ein herzerwärmender Animationsfilm, der, wie der Titel schon sagt, die Geschichte eines Roboters erzählt. Im Mittelpunkt steht Rozzum 7134, kurz Roz, die nach einem Schiffsunglück auf einer unbewohnten Insel strandet. Dort gibt es weder Menschen noch Maschinen nur unberührte Natur und wilde Tiere. Ohne Befehle und vorgegebene Aufgaben muss Roz lernen, sich in dieser fremden Welt zurechtzufinden. Langsam versucht sie, eine Beziehung zu den Tieren aufzubauen und entdeckt zufällig ein unbewachtes Vogelnest, in dem kurz darauf ein Gänseküken schlüpft. Schnell wird klar, dass das Küken ohne Hilfe keine Überlebenschance hat. Roz nimmt es bei sich auf, gibt ihm den Namen Brightbill und wird zu seiner Beschützerin. Während sie ihm beibringt, wie ein echter Gänserich zu leben, macht sie selbst eine erstaunliche Entwicklung durch. Sie lernt, dass sie mehr ist als nur eine programmierte Maschine und fühlen kann. Ein wunderschöner Animationsfilm für Groß und Klein, der auf berührende Weise zeigt, wie Freundschaft, Natur und Technik miteinander verschmelzen können.
Übersicht der Oscar-Gewinner 2025
- Bester Film : Anora
- Beste Regie: Sean Baker für Anora
- Bester Hauptdarsteller: Adrien Brody in The Brutalist
- Beste Hauptdarstellerin: Mikey Madison in Anora
- Bester Nebendarsteller: Kieran Culkin in A Real Pain
- Beste Nebendarstellerin: Zoë Saldaña in Emilia Pérez
- Bestes Originaldrehbuch: Sean Baker für Anora
- Bestes adaptiertes Drehbuch: Peter Straughan für Konklave
- Beste Kamera: Lol Crawley für The Brutalist
- Bestes Szenenbild: Nathan Crowley und Lee Sandales für Wicked
- Bestes Kostümdesign: Paul Tazwell für Wicked
- Beste Filmmusik: Daniel Blumberg für The Brutalist
- Bester Filmsong: El Mal aus Emilia Pérez
- Bester Schnitt: Sean Baker für Anora
- Bester Animationsfilm Flow
- Bester animierter Kurzfilm: In the Shadow of the Cypress
- Bester Kurzfilm: I’m Not a Robot“
- Bester Dokumentarfilm: No Other Land
- Bester internationaler Film: Für immer hier – I’m Still Here