Gut, dass die Pokémons zuerst die USA besiedelten. Dort haben die MonsterjägerInnen bei Pokémon Go bereits einige Erfahrungen gesammelt und teils böse Überraschungen erlebt. Zum Spiel-Start in Österreich fassen wir die zehn wichtigsten Sicherheitstipps zusammen – damit die Monsterfängerei nicht zum Verhängnis wird.
Augen und Ohren auf!
Beim Pokémon Go geht es darum, die kleinen Monster über die eingeschaltete Kamera oder auch nur über die App selbst in der eigenen Umgebung zu entdecken und fangen. Dies verleitet, bei der Bewegung durch die Umwelt mehr auf den eigenen Handybildschirm zu blicken, als auf Gefahren wie herannahende Fahrzeuge, Hindernisse oder unwegiges Gelände. Das ist kein neues Phänomen, wird aber bei Pokémon Go durch den Erfolgsdruck und die Verbindung von realer und virtueller Umwelt verschärft.
Achtung vor Dieben
Die Spielehersteller haben so genannte „Poké-Stops“ eingebaut, die anziehend auf Pokémons wirken. Dementsprechend lohnt es sich für Spieler/innen, diese Orte aufzusuchen. Üblicherweise befinden sich diese Poké-Stops an stark frequentierten Plätzen wie Sehenswürdigkeiten oder Denkmälern – aber nicht immer. Und an manchen Tageszeiten sind auch frequentierte Plätze menschenleer. Dies bietet Dieben gute Gelegenheiten, unaufmerksame Spieler/innen zu berauben. So kann der Poké-Stop zum Gefahrenpunkt für Monsterjäger werden. Deshalb: Nie zu abgelegenen, unfrequentierten Poké-Stops aufbrechen, zumindest nie ganz alleine.
Nicht Standortdaten bei Pokémon Go verraten
Gerne posten Spieler/innen auf diversen Social Media Plattformen ihre Erfolge. Diese Screenshots geben meist Auskunft über den aktuellen Standort. Auch dieses Phänomen ist nicht neu, wird aber durch das neue Spiel verstärkt. Postings sollten daher stets auf einen ausgewählten, am besten persönlich bekannten Nutzerkreis eingeschränkt werden.
Namen geheim halten
Wie bei den meisten anderen Spielen ist es notwendig, sich einen Avatar mit einem Benutzernamen anzulegen. Wer hier den eigenen echten Namen wählt, gibt diesen jedem/r anderen Spieler/in Preis. Daher: Nicknames verwenden!
Vorsicht vor versteckten Kosten bei Pokémon Go
Prinzipiell ist Pokémon Go kostenlos. Durch so genannte „In-App-Käufe“ ist es jedoch möglich, beispielsweise Lockmittel zu erwerben, um verstärkt Pokémons an einen Poké-Stop zu locken. Da das Spiel keine Funktion zum Sperren dieser Möglichkeit bietet, könnte dies für Kinder und Jugendliche zur Kostenfalle werden.
Lass dich nicht zum Einkaufen verleiten
Findige Geschäftsleute in den USA haben bereits versucht, durch den Kauf von Lockmitteln Poké-Stops in oder vor ihrem Geschäft, dieses noch attraktiver zu machen. Wer gerade auf Pokémon-Jagd war, wird zum Beispiel ja auch mal hungrig und so verlockt die Pizza am Pokémon-Stop den/die Spieler/in zum Kauf.
Nur das Original verwenden
Seit diesem Wochenende gibt es auch in den österreichischen App-Stores von Android und iOS die offizielle Version von Pokémon Go. Daneben sind aber zahlreiche Kopien des Spiels im Umlauf – teilweise von unseriösen Herstellen, die Userdaten sammeln und missbräuchlich verwenden könnten.
Spielbedingungen beachten
Auch die offizielle Version des Spieles sollte nicht ganz bedenkenlos installiert werden. Vor der ersten Inbetriebnahme müssen UserInnen eine sehr ausführliche Liste an Spielbedingungen akzeptieren. Darin wird unter anderem etwa die Weitergabe von Spielerdaten an Dritte nicht ausgeschlossen. Es lohnt sich, diese Spielbedingungen also genau zu studieren und zu überdenken, ob man sie auch tatsächlich annehmen möchte.
Schau auf den Akkustand bei Pokémon Go
Besonders wenn sich SpielerInnen im urbanen Raum weit von ihrer gewohnten Umgebung wegbewegt haben, könnte es sein, dass für den Heimweg der Einsatz des Handys nötig wird – etwa um sich auf dem Stadtplan zu orientieren, eine Fahrkarte zu lösen oder mit den Eltern zu telefonieren. Deshalb sollte man den Akku nicht ganz ausreizen und einen Puffer für den Heimweg einplanen.
Jedes Spiel hat ein Ende
Manchmal ist es wiederum gar nicht schlecht, wenn der Akku das Spiel auf „natürliche“ Weise beendet. Denn Pokémon Go ist ein Spiel ohne Ende. Durch immer neue Herausforderungen bleibt die Motivation zum Weiterspielen sehr lange aufrecht. Wichtig ist es daher, die „verspielte“ Zeit und die Anforderungen der realen Welt wie Schule, Studium oder Beruf nicht ganz aus den Augen zu verlieren.