Der Schulstart in Österreich ging heuer mit speziellen Corona-Sicherheitsmaßnahmen und vorbereitender LehrerInnenbildung für mögliche Distance Learning Phasen „über die Bühne“. Ziel des BMBWF war, dass im Herbst die Klassen aller Schulen wie gewohnt starten, aber eben mit besonderen Hygiene- und Gesundheitsvorschriften. Diese Maßnahmen hängen von der vierstufigen Corona-Ampel ab. Sie soll möglichst einen weiteren Lockdown wie im Frühjahr diesen Jahres verhindern. Darum trifft sich seit 4. September die neu gegründete Corona-Kommission von 19 ExpertInnen (BeamtInnen, Gesundheitsbehörden, MedizinerInnen), um die Ampelschaltung für alle Bezirke österreichweit zu entscheiden. Steigen in einem Bezirk beispielsweise die Infektionen an, kann die Kommission entscheiden, das Ampellicht zu ändern und begleitende Maßnahmen einzuführen. Die Skala der Ampel reicht von Grün (niedriges Risiko) über Gelb bis hin zu Orange sowie Rot (akutes Risiko). Für Schulen bedeutet das von Normalbetrieb über verschärftere Vorsichtsmaßnahmen bis zur kompletten Umstellung auf Distance Learning.
LehrerInnenbildung für digitalen Unterricht im 8-Punkte-Plan
Ab Orange stellt die Sekundarstufe II auf Distance Learning um, bei Rot folgen alle Altersklassen. Die Home Schooling Situation im Frühjahr hat viele Schulen organisatorisch überrumpelt, aber auch fehlendes Know-how bei den Lehrenden und SchülerInnen sichtbar gemacht. Deswegen hat das BMBWF einen 8-Punkte-Plan für digitalen Unterricht umgesetzt. Mit dem Portal Digitale Schule sollen die Organisation vereinfacht und die Kommunikationstools beschränkt werden. Mit einer einzigen Anmeldung stellt es alle wichtigen Applikationen wie z.B. Sokrates, Eduthek, Moodle, LMS, MS Teams zur Verfügung.
Für LehrerInnenbildung zu Distance Learning soll der MOOC (Massive Open Online Coruse) Hilfe leisten. Es handelt sich dabei um ein neues, virtuelles Fort- und Weiterbildungsangebot. Aber manche LehrerInnen nahmen auch noch an weiteren offline Weiterbildungen wie z.B. von Teach For Austria teil.
35 LehrerInnen nahmen an der intensiven LehrerInnenbildung von Teach For Austria teil
Teach For Austria, eine gemeinnützige, österreichische Bildungsinitiative mit Bildungsgerechtigkeit für alle als Hauptziel, veranstaltet jeden Sommer intensive Fortbildungskurse für ihr Fellowprogramm. Dabei werden die schulischen Quereinsteiger mit Hochschulabschluss auf den Schulalltag vorbereitet. Die zukünftigen Lehrkräfte sind anschließend in Wien, Niederösterreich und Oberösterreich tätig.
So stand diesen Sommer natürlich auch die LehrerInnenbildung im Bereich Distance Learning, Home Schooling sowie Gamification im Fokus. In der ersten Septemberwoche trafen sich deshalb insgesamt 35 LehrerInnen in dem Evangelischen Realgymnasium und Wiener Mittelschule Donaustadt für zwei Workshops, um dabei ein wenig in den digitalen Lebensalltag der SchülerInnen einzutauchen.
Digitalen Unterricht mit den iPads von ConnectedKids testen
Von der Vorbereitung des Arbeitsplatzes und der Zeiteinteilung Zuhause, über die App-Vielfalt für den schulischen Gebrauch, bis hin zu Motivationstricks für den täglichen Check-in wurde voller Freude bei den Workshops mit den Tablets von ConnectedKids gearbeitet.
Das Ziel war, die kreativen Möglichkeiten des digital unterstützen Unterrichts hervorzuheben und den Mehrwert des richtigen Einsatzes von Hardware und Software aufzuzeigen. Alle TeilnehmerInnen hatten am Ende des Workshops mindestens drei Apps für den schulischen Gebrauch kennengelernt.
Kreativität und das Know-how, wie man über weite Distanzen miteinander kommunizieren und vor allem arbeiten kann, stellen eine der wichtigsten Fähigkeiten der nächsten Jahre dar. Diese muss man mit SchülerInnen als auch LehrerInnen üben und festigen.
Der Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Sonja Macher, pädagogische Projektleitung von ConnectedKids und ehemalige Lehrkraft von Teach For Austria.