Mit Österreichs Startschuss für 5G einher ging die Besorgnis, dass 5G Gesundheit und menschliche Biologie beeinflussen könnte. Die Diskussion um mögliche gesundheitliche Auswirkungen des Mobilfunks ist so alt ist wie der Mobilfunk selbst. Besonders bei der Einführung neuer Technologiegenerationen wie UMTS, LTE und jetzt 5G treten immer wieder Fragen auf, die sich wissenschaftlich fundiert beantworten lassen.
So funktioniert Mobilfunk
Funktechnologien wie LTE, WLAN oder 5G nutzen elektromagnetische Wellen beziehungsweise elektromagnetische Felder, über die Informationen drahtlos übertragen werden. Beispiele für elektromagnetische Wellen sind Radiowellen, Mikrowellen, Wärmestrahlung und Licht. Physikalisch unterscheiden sie sich durch ihre Frequenz bzw. Wellenlänge.
Biologische Auswirkungen auf den menschlichen Körper sind neben der Frequenz vor allem von der Stärke dieser Felder abhängig. Bei Feldstärken wie sie im Mobilfunk verwendet werden, konnte bis heute lediglich eine sogenannte thermische, also erwärmende, Wirkung nachgewiesen werden. Effekte abseits temperaturbedingter Wirkungen auf den menschlichen Körper treten erst weit jenseits der zugelassenen Feldstärken für den Mobilfunk auf. Im Mobilfunk eingesetzte Technologien wie GSM, UMTS, LTE, 5G, WLAN oder Bluetooth haben somit keine relevanten Auswirkungen auf die Biologie des Menschen.
5G: Gesundheit gesetzlich geregelt
Die Energiemenge, die der Körper in einer bestimmten Zeit absorbiert, bezeichnet man als spezifische Absorptionsrate, kurz SAR. Sie wird in Watt pro Kilogramm gemessen. Denn Grenzwerte für die SAR und für Feldstärken legen genau fest, in welchem Bereich Sendestationen und Mobilfunkgeräte operieren dürfen. In Österreich regelt dies unter anderem das Telekommunikationsgesetz.
Dass bei 5G Gesundheit einen äußerst hohen Stellenwert einnimmt, zeigen die Rahmenbedingungen, die für alle Mobilfunkbetreiber gelten. Die in Österreich vorgeschriebenen Grenzwerte für elektromagnetische Felder sind so festgelegt, dass sie deutlich unter der Intensitätsschwelle liegen, bei denen gesundheitsrelevante Effekte festgestellt wurden. Der Wissenschaftliche Beirat Funk hat im Auftrag des Ministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie 2017 erneut bestätigt, dass damit nicht nur Schutz vor thermischen Wirkungen, sondern vor allem vor gesundheitsschädlichen Einwirkungen vorliegt. Sowohl die Sendeantennen von Magenta, als auch alle von Magenta vertriebenen Geräte erfüllen diese Personenschutzwerte selbstverständlich.
Das sagt die Wissenschaft
Dass 5G Gesundheit nicht negativ beeinflusst, ist nach heutigem Forschungsstand sichergestellt. Denn WissenschaftlerInnen und VertreterInnen von Gesundheitsbehörden bewerten Gesundheitsrisiken auf der Basis der gesamten Erkenntnisse anstatt auf einzelnen Studien. Weltweit gibt es derzeit etwa 30.000 Studien und Forschungsberichte zu biologischen Wirkungen elektromagnetischer Felder. Davon besitzen etwa 10 Prozent eine direkte Relevanz für den Bereich der Mobilfunk-Frequenzen. Pro Jahr kommen einige Hundert neuer Publikationen hinzu. Diese Studien bilden die Basis für die Festlegung von Grenzwerten. Dazu wird der aktuelle Stand der Forschung kontinuierlich von nationalen und internationalen Experten-Kommissionen überprüft.
Die in Österreich und fast allen europäischen Ländern geltenden Grenzwerte basieren auf den Empfehlungen der „Internationalen Kommission zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung“ (ICNIRP). Die empfohlenen Grenzwerte werden von der WHO und dem Rat der Europäischen Union anerkannt. Auf nationaler Ebene kümmert sich unter anderem der Wissenschaftliche Beirat Funk um die Auswertung aller jährlich und weltweit erscheinenden aktuellen Studien. Für eine Beeinträchtigung der Gesundheit durch elektromagnetische Felder von elektrisch betriebenen Geräten oder Frequenzen (= Elektrosensibilität) gibt es bei Einhaltung der geltenden Grenzwerte bisher keinen wissenschaftlichen Nachweis. Zu diesem Schluss kommt auch die WHO in ihrem Fact Sheet No. 193.
Auch dass die Sendeleistung möglichst gering bleibt, ist mittlerweile im Mobilfunk sichergestellt. Alle Mobilfunktechnologien, auch 5G, verfügen über eine automatische, angepasste Sendeleistungsreduzierung: Handys regeln ihre Sendeleistungen automatisch und minimieren sie bei Bedarf. Diese ist mit der Weiterentwicklung der Technologie kontinuierlich gesunken. Im GSM-Zeitalter haben Handys mit bis zu zwei Watt gesendet, bei LTE-Geräten sind es nur noch bis zu 0,125 Watt. Die SAR-Werte aller in Österreich im Verkauf befindlichen Geräte sind auf der Internetseite des Forum Mobilkommunikation zusammengestellt.
„Photoelektrischer Effekt“ durch Albert Einstein
Dass 5G Gesundheit nicht beeinflusst, erkannte schon Albert Einstein mit dem „Photoelektrischen Effekt“ und wurde dafür auch mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Einstein stellte fest, dass elektromagnetische Felder, abhängig von der Frequenz, jedoch unabhängig von der Stärke des Feldes, einen bestimmten Energiebetrag aufweisen. Diese Felder finden bei niedrigen Frequenzen Anwendung als Funkfelder. Albert Einstein bestätigte demnach, dass der Energiebetrag umso schwächer wird, je niedriger die Frequenz ist und beschreibt dies auch mit der – im Gegensatz zur Relativitätstheorie recht unbekannten – Formel des Planckschen Wirkungsquantums: E = hf.
Würde man Einstein heute also fragen, ob 5G für die Gesundheit gefährlich ist, wäre seine Antwort wohl eindeutig: Nein! Denn mit dieser Formel kann man ausrechnen, dass Frequenzen unter 700.000 (!) Gigahertz einfach viel zu schwach sind, um etwa die DNA aufzubrechen, was eine Vorstufe zu Krebs sein kann (siehe auch https://rechneronline.de/spektrum/). Mobilfunk arbeitet heute im Bereich zwischen 0,7 und 3,8 Gigahertz. Bei diesen Frequenzen haben Funkfelder nicht die Kraft, „Athermischen Effekte“ hervorzurufen.
Mit 5G Gesundheit weiter erforscht
Auch wenn sich heutzutage noch nicht viele Studien mit dem neuen Kommunikationsstandard 5G beschäftigen konnten, sind viele Erkenntnisse früherer Mobilfunkgenerationen auf 5G übertragbar. Denn es handelt sich dabei um keine neue Technologie. Die 5G Frequenzbänder liegen im Nahbereich jener vorhergehender Standards (700 MHz und 3,8 GHz Band) oder bestehender vergleichbarer Nutzungen wie WLAN ( 2,4- und 5-GHz-Band). Übertragungsform wie Übertragungsmedium bleiben gleich.
Die Behörden stimmen darin überein, dass es keine Hinweise gibt, dass Expositionen durch Mobilfunk-Geräte und Basisstationen unterhalb der empfohlenen Grenzwerte irgendwelche schädlichen Gesundheitseffekte haben. Diese Grundlagen werden laufend evaluiert und die Forschung zu biologischen Wirkungen von Funkwellen kontinuierlich fortgesetzt. Mit den unter anderem in Österreich geltenden Richtlinien wird das Vorsorgeprinzip übererfüllt.