Der Umstieg auf Akkus macht nicht nur finanziell, sondern auch nachhaltig Sinn. Wer in alltäglichen Gebrauchsgegenständen auf einen wiederaufladbaren Akku statt Batterien setzt, entlastet Umwelt und Geldbörse. Wir haben uns angesehen, welche Optionen beim Umstieg verfügbar sind und auf welche Details man achten sollte. Mit ein paar kleinen Kniffen lässt sich so auch im Kleinen ein wichtiger Beitrag zur Energiewende leisten.

Grundvoraussetzung für den Umstieg auf Akku statt Batterien ist neben einem geringen Budget für die Anschaffung von Akkus und Ladegerät ein Überblick über die benötigte Art und Menge der Akkus. Nachfolgend erstmal ein kleiner Überblick über die gängigsten Formate und ihre Anwendungen – und ein paar Ausnahmen.

AAA, AA oder Mono – das bedeuten die Bezeichnungen

Im Alltag haben die klassischen Batterien oft sehr fantasievolle Namen: „Walkmanbatterien“, „die Dünnen“ oder „die Dicken“. Auch wenn jeder weiß, was gemeint ist, nützt das beim Einkauf wenig. Und selbst in technischen Anleitungen weichen die Bezeichnungen oft stark ab. Wir konzentrieren uns daher hier nur auf die gängigsten Formate. Die wohl in jedem Haushalt am häufigsten verwendeten Batterien sind vom Typ AAA (Micro) oder AA (Mignon). Diese findet man hauptsächlich in Fernbedienungen, kleinen Taschenlampen, drahtlosen Türklingeln, digitalen Küchenwaagen und vielen mehr. Batterien vom Typ C (Baby) oder D (Mono) finden sich hingegen seltener im Haushalt, meistens in Stablampen, tragbaren Boomboxen oder Spielzeugen. 

Auch, aber immer seltener in Wohnungen und Häusern zu finden, sind die eckigen 9V-Block-Batterien wie zum Beispiel in drahtlosen Türklingeln. Oder Flachbatterien wie man sie in manchen Camping-Gerätschaften verwendet. Alle anderen Typen von Batterien sind, auch dank der immer weiter verbreiteten fix verbauten Akkus mit USB-Ladeanschluss, getrost als Exoten zu betrachten. Eine Besonderheit stellen die meistens in Uhren oder sehr kleinen elektronischen Geräten verwendeten Knopfzellen dar. Diese sind aufgrund ihrer Bauart nicht für eine wiederaufladbare Konstruktion geeignet. Hier fällt also die Option Akku statt Batterien leider weg.

Akku statt Batterien – der Umweltaspekt

Batterien sind in ihrer heutigen Form erst seit Beginn des 20. Jahrhunderts im Einsatz. Sie haben sich schnell als Alternative zum damals noch jungen Stromnetz im mobilen Einsatz etabliert, vor allem für Taschenlampen und Funkgeräte. Der größte Nachteil einer herkömmlichen Batterie zeigte sich aber auch schon da: einmal aufgebraucht, kann sie nicht mehr weiterverwendet werden und ist somit ein Wegwerfprodukt. Lästig einerseits, weil man immer Ersatzbatterien verfügbar haben muss. Schädlich für die Umwelt andererseits, weil die chemischen Komponenten wie Zink, Mangan und Kalilauge kaum recyclebar sind. Batterien daher immer gesondert entsorgen! Gängige Alkali-Batterien sind also im Gegensatz zu Akkus nicht nur in der Herstellung, sondern auch in der Entsorgung ein echtes Problem. Selbst die langlebigeren Lithium-Batterien sind, einmal leer, höchst problematischer Sondermüll. 

Ganz abgesehen davon sind Einwegprodukte auch eine unnötige, ständige finanzielle Belastung. Auch wenn ein Gerät nur sehr wenig Energie verbraucht, ergeben sich laufende Batteriewechsel. Hier hat der anfangs zwar in der Anschaffung etwas teurere Akku schon nach wenigen Zyklen die Nase vorne. Bis zu 1.000 Ladezyklen pro Akku versprechen die meisten Hersteller, in der Praxis liegt dieser Wert realistisch eher bei 300. Doch selbst dann ist es einfach auszurechnen: 300 Batterien vs. 1 Akku. Alle Nebenkosten wie Ladegerät oder der fast vernachlässigbare Verbrauch aus der Steckdose eingerechnet sprechen eine deutliche Sprache.

Der Siegeszug des Akkus 

Was vor allem Hobby-Modellbauer (aufgrund des hohen Energieverbrauchs der Modelle) schon lange wussten, ist in den Köpfen der Konsument*innen erst durch die rasante Verbreitung der Mobiltelefone so richtig angekommen. Denn das Bedürfnis nach ständiger Erreichbarkeit setzt voraus, dass im Telefon auch immer ausreichend Energie vorhanden ist. Waren ganz frühe Mobiltelefone mitunter sogar noch in der Lage mit handelsüblichen AA- oder AAA-Batterien oder Akkus betrieben zu werden, setzten die Hersteller bald auf fix verbaute oder tauschbare Spezialakkus. Anfangs waren diese noch mittels eigener Ladegeräte zu speisen, doch dann dank Vereinheitlichung auf den USB-Standard kam es zu immer einfacherer Konnektivität. Sogar kabelloses Laden mittels Induktion ist heute selbstverständlich geworden.

Parallel zur Entwicklung der Handy-Akkus entstanden auch im Sektor genormter Akkus immer bessere und gleichzeitig günstigere Produkte. Vor allem die anfangs noch geringe Leistung der Akkus schloss durch ständig verbesserte Technologien rasch zu Einweg-Batterien auf. Handelsübliche Akkus, heute meist auf Nickel-Metallhydrid (NiMh)-Basis, erreichen mit einer Kapazität von bis zu 3.000 mAh durchwegs die Leistung von Marken-Alkalibatterien. Features wie Schnellladefähigkeit schließen die Lücke zum Hauptvorteil von Einwegbatterien – die sofortige Leistung nach dem Auspacken – immer mehr. Es gibt also kaum noch Gründe, im Handel zu Einwegbatterien statt Akkus zu greifen. Oder doch?

Akku statt Batterien – warum Batterien uns noch erhalten bleiben

Trotz aller Bemühungen, die teuren und umweltfeindlichen Batterien gänzlich aus dem täglichen Leben zu verbannen, haben sie – noch – einige Eigenschaften, wo sie Akkus überlegen sind. Zum Beispiel die anliegende Spannung. Während Akkus in den gängigen Formaten technisch bedingt 1,2 V Spannung liefern, liegen an herkömmlichen Batterien grundsätzlich 1,5 Volt an. Was bei den meisten Kleingeräten egal ist, kann bei speziellen Fällen wie zum Beispiel medizinischen Geräten einen Unterschied machen. Ein anderer Faktor ist die Lagerfähigkeit. Neue Alkali-Batterien können in Lagerung bei Raumtemperatur bis zu 10 Jahre, Lithiumbatterien sogar bis zu 20 Jahre ihre Kapazität halten, bevor sie an Leistung einbüßen. Vollgeladene Akkus hingegen beginnen sich bereits nach 24 Stunden selbst zu entladen und können sich bei entsprechend langer Nichtverwendung oder Erhaltungsladung komplett entladen. Tiefentladene Akkus sind, wie leere Batterien auch, nicht mehr wiederherstellbar.

Essentiell beim Wechsel auf den Akku statt Batterien ist also das regelmäßige Wiederaufladen oder bei Nichtverwendung das Auffrischen der Akkus. Moderne Ladegeräte können das ganz automatisch und sicher. Außerdem sollten genug Akkus zum Wechseln vorhanden sein, sodaß beim Tausch das Gerät gleich mit einem frisch geladenen Satz bestückt werden kann. Zusätzlich empfiehlt es sich, trotzdem ein paar Stück frische Alkali- oder Lithium-Batterien in den verwendeten Formaten daheim aufzubewahren. Beispielsweise um bei längeren Stromausfällen eine sofort einsatzbereite Energiequelle für Taschenlampen oder Radios parat zu haben.