Flatrate-Tarife sind ideal für die Datennutzung unterwegs, aber es kann bei intensiver Nutzung auch eng werden. Ärgerlich insofern, weil ein zusätzlicher Datenboost nicht nur Geld kostet, sondern manchmal auch Einbußen bei der Geschwindigkeit bedeutet. Aber auch abseits vom reinen Datenvolumen kann sich übermäßiger Datenverkehr negativ auf die Performance des Smartphones auswirken. Mobile Daten sparen ist die Devise!

Denn wenn im Hintergrund permanent verschiedene Apps Daten übertragen, kann die maximale Kapazität des Handys oder der gerade belegten Zelle schnell erreicht sein. Das wirkt sich dann auch auf die gerade benötigte App im Vordergrund aus. Ein gutes Beispiel: Streaming von Videos oder Musik. Wenn nicht ausreichend Bandbreite verfügbar ist, stufen die Apps automatisch auf geringere Qualität herab. Die Folge: Die Videos werden unscharf und der Ton wird blechern. Im schlimmsten Fall reicht die Pufferkapazität nicht mehr aus und die Übertragung wird ganz unterbrochen. Um solche Ärgernisse bei der Benutzung zu vermeiden und grundsätzlich beim Datenvolumen zu sparen, gibt es einige einfache, aber wirkungsvolle Tricks. Hier die wichtigsten Maßnahmen im Überblick, um mobile Daten zu sparen.

Das System einschränken und mobile Daten sparen

Besonders gravierend können sich die Einstellungen des Systems auswirken. Um mobile Daten zu sparen ist es ganz entscheidend hier, dem Handy beizubringen, zwischen mobilem Datenverbrauch und WLAN zu unterscheiden. Als besonders heimtückisch stellt sich hier die gut gemeinte, aber eben sehr zweischneidige Option „WLAN Assist“ bei Apple-Smartphones heraus. Diese Option erlaubt dem Handy, trotz vorhandener WLAN-Verbindung, auf LTE als Geschwindigkeits-Booster zuzugreifen, falls das WLAN zu langsam ist. Als Nutzer*in merkt man davon aber nichts, wenn man sich im datenschonenden WLAN befindet. Ebenso verhält es sich sowohl im App Store als auch im Play Store mit App-Updates. Es ist ganz entscheidend für das mobile Datenvolumen, automatische App-Updates in den Einstellungen nur dann zu erlauben, wenn das Handy via WLAN verbunden ist. Für die massiven System-Updates von mehreren Gigabyte Datenvolumen gilt das ganz besonders.

Quantität ist nicht immer Qualität

Wer kennt es nicht: in den Öffis, im Wartezimmer oder immer dann, wenn man Zeit überbrücken muss, schnell mal Netflix oder Prime Video angeworfen. Oftmals hat es sich einfach nicht ergeben, dass man schon vorab eine Folge einer Serie oder einen Film im WLAN lokal speichern konnte. Also streamt man über den mobilen Tarif. Soweit nicht schlimm, aber mitunter zieht die App den Content in einer viel höheren Qualität vom Server, als für das Handy nötig ist. Wozu bestmöglich, also mitunter sogar in 4K streamen, wenn der kleine Bildschirm nicht mal Full HD kann? Mobiles Datenvolumen sparen macht hier besonders Sinn, denn die Datenmenge wächst gerade bei Videoinhalten mit der Auflösung exponentiell an. Einfach im Client des Streaming-Anbieters die datenschonendste Option wählen. Das wirkt Wunder und macht am Handyschirm genau keinen Unterschied. Für Audiostreams bei beispielsweise Deezer oder Spotify gäbe es die Möglichkeit zwar auch, aber der Unterschied im Verbrauch ist im Vergleich zum deutlichen Qualitätsunterschied bei der Wiedergabe so gering, dass man hier ruhig aus dem Vollen schöpfen soll.

Mobiles Datenvolumen sparen: Vertrauen ist gut, Kontrolle besser

Sowohl unter iOS als auch Android hat man als Nutzer*in in den Einstellungen die Möglichkeit, laufend den Verbrauch jeder einzelnen App zu überprüfen. Unter iOS geht das in den „Einstellungen“ unter „Mobiles Netz“. Dort sind alle Apps aufgelistet, die Daten verbrauchen. Android-Nutzer*innen checken in den „Einstellungen“ den Menüpunkt „Datenverbrauch“ bzw. „Datennutzung“. Hier lassen sich Schwellenwerte für eine erste Warnung oder einen kompletten Stopp des Datenverbrauchs setzen. Auch Hintergrunddienste und Push-Nachrichten sind eine genaue Konfiguration wert. Wer nicht permanent in Echtzeit auf Nachrichten oder Standortaktualisierungen angewiesen ist, kann die meisten Apps so konfigurieren, dass diese nur bei Nutzung (also zum Beispiel in einem kostenlosen WLAN) die Server auf Neuigkeiten abklopfen. Und ganz allgemein kann der Datenverbrauch auch über die Magenta App im Auge behalten werden.

Offline-Ansatz und mobile Daten sparen

Ganz radikal ist natürlich der Offline-Ansatz. Alles, was man unterwegs brauchen könnte, schon vorher lokal am Gerät bunkern, und schon kann man auch ohne Datendienste eine breite Palette an Features ohne ein einziges Bit Datenvolumen nutzen. Offline-Navigation wie z.B. HERE bewährt sich langfristig immer. Oder Apps und Spiele, die auch ohne Internetverbindung auskommen. (Tipp: Bei vielen Gratis-Spielen lassen sich die oft nervigen Werbepausen umgehen, wenn man im Flugmodus ist!) Oder am internen Speicher abgelegte Musik und Videos. Via SMS und Telefon kann man übrigens weiterhin erreichbar bleiben, wenn man nur die Datendienste abdreht, quasi Flugmodus light.