Die Idee einer Smart City trifft immer wieder auf neue Schwerpunkte. Diese Wandelbarkeit entspricht der Grundidee. Es geht darum, Digitalisierung und technischen Fortschritt zum Vorteil der BewohnerInnen und der Stadt zu nutzen. Seit den 1990er-Jahren und damit seit dem Beginn der Idee ist dieser Fortschritt eng mit Informations- und Telekommunikationstechnologie verbunden. Anfangs ging es dabei um Partizipation und Beteiligung von BürgerInnen. Aber in den letzten Jahren wurden Umweltschutz und Nachhaltigkeit immer zentraler. Denn die Ziele der „Smart City Wien Rahmenstrategie 2019-2050“ sehen eine Senkung der Treibhausgasemissionen pro Kopf um 80 Prozent bis 2050 vor. Daher geh est hier um neue Lösungen für die Bereiche Verkehr, Energie und Wohnen. Das Magenta Business Whitepaper gibt Tipps zur Bewältigung der Herausforderungen.

Smart City Ranking: Wien Top!

Laut einem Bericht der global tätigen Münchner Unternehmensberatung Roland Berger gibt es weltweit 153 Städte mit einer Smart City Strategie. Europäische Städte führen hier ganz klar. Denn 41 Prozent dieser Städte sind in Europa, 27 Prozent in Asien und 24 Prozent in den USA. Laut dieser Studie haben aber nur 15 dieser Städte wirklich umfassende Konzepte. Nach 2017 ist Wien 2019 wieder an erster Stelle in dem Ranking. Platz 3 ist die kanadische Stadt St. Albert mit einem Fokus auf Technologie und Innovationen. Beim Platz Zwei geht an London. Dort hebt man die digitale Entwicklung unter Berücksichtigung des Nutzens für die Bevölkerung hervor. Bei Wien lobt die Studie die strategische Herangehensweise mit laufendem Monitoring. Außerdem ist Wien auch schon in der Umsetzung besonders weit.

Transparenz für BürgerInnen durch Smart City

Ein ungewöhnliches Beispiel für eine Smart City ist Songdo. Denn diese ist ein Teil der Millionenstadt Incheon in Süd-Korea und eine richtige Planstadt. Songdo wurde vom Start weg als Smart City konzipiert und aufgebaut. Daher bedeutet dies für die BewohnerInnen der Stadt ein ungewöhnlich hohes Maß an Transparenz. Mülltonnen überwachen, welcher Müll in sie geworfen wird und Sensoren, Kameras und Mikrofone sammeln permanent Informationen. Unter anderem kann man so Verkehrsunfälle, Brände oder auch Verbrechen unterbinden oder besonders schnell auf diese reagieren. Teile des Verkehrs erfolgen bereits mit selbstfahrenden Autos und Bussen.

Die EU hat eine eigene Idee

Europa hat hier einen anderen Ansatz. Die Urban Agenda der EU Kommission umfasst auch Smart Cites. Eine Smart City ist hier „ein Ort, an dem traditionelle Netzwerke und Dienste durch den Einsatz von Telekommunikationstechnologien zum Nutzen ihrer EinwohnerInnen und Unternehmen effizienter gestaltet werden.“ Das Ziel weniger Emissionen zu verursachen ist hier ebenso festgeschrieben. Dazu gehören intelligentere städtische Verkehrsnetze, verbesserte Wasserversorgung und Abfallentsorgung oder effizientere Möglichkeiten zum Beleuchten und Heizen von Gebäuden. Beachtet werden auch sicherere, öffentliche Räume oder die Bedürfnisse einer alternden Bevölkerung. Möglich wird dies durch eine interaktive und reaktionsschnelle Stadtverwaltung.

Die zentrale technologische Entwicklung ist in einer Smart City naheliegend das Internet der Dinge. Smarte Parkraumverwaltung, der Einsatz intelligenter Beleuchtung oder eine vernetzte Müllabfuhr funktionieren dank Machine-2-Machine-Kommunikation (M2M) und Datenfunk. Diese Technologien sind heute schon vielerorts im Einsatz. Doch Smart City Anwendungen stehen erst am Anfang ihrer Entwicklung. Die Vernetzung von Software und „physischen Objekten“ wird zunehmen. Teil der Strategie sind auch verschiedene „Sharing“-Lösungen.

Zunehmende Datenmenge

Um die zunehmenden Datenmengen in geordnete und sichere Bahnen zu lenken, braucht es entsprechende Netzstrukturen. Die Funktechnologie NarrowBand IoT (NB-IoT) erweist sich dabei als besonders attraktiv und bietet eine Reihe von Vorteilen. Zum einen ist NB-IoT als sogenannte „Low Power Wide Area“ (LPWA)-Technologie angelegt, also mit niedrigem Energiebedarf sowie hoher Gebäudedurchdringung. Zum anderen erweist sich die erzielte Reichweite als besonders kostengünstige Lösung, gerade für das „schmalbandige“ Internet der Dinge: Wasserzähler, Parkplätze oder auch Straßenlaternen.