Wie mit Corona Schule ablaufen wird? Was passiert, wenn alle Schulen schließen? Diese Frage habe ich mir vor Wochen gestellt. Und genauso wohl viele andere Menschen in Österreich. Mittlerweile kann ich Antworten auf diese Fragen liefern. Hallo, ich heiße Luce, bin 12 Jahre alt, besuche ein Wiener Gymnasium und lerne seit Tagen von zu Hause via Distance Learning.
Corona und Schule – Selbstorganisation zählt
Mein Schultag läuft über den Computer und sonstige technische Geräte wie z.B. Smartphone ab. Meine Lehrer stellen die Aufgaben über OneNote und Microsoft Teams. Der Online-Unterricht klappte von Anfang an erstaunlich gut. Meine persönlichen Startschwierigkeiten waren, dass ich mir das Lernen selbst einteilen musste. Unterstützung bekam ich jedoch von meiner Familie. Und wer glaubt, dass wir Schüler jetzt weniger zu tun hätten, irrt sich gewaltig. Was leider nervt, sind die überlasteten Server von namhaften Tech-Giganten, da anscheinend gerade viele Schüler diese Tools nützen. Meine Klassenkollegen fehlen mir dann doch auch. Aber wir sind weiterhin in Kontakt über das Smartphone. Aber jetzt mal weg von Corona und Schule, kommen wir zum Familienalltag in dieser Zeit.
Erwachsene und Kinder haben es gleich schwer
Meine Erkenntnis nach den ersten Wochen: Die Situation ist für uns alle schwierig. Kinder als auch Erwachsene müssen sich erst mit der Situation „anfreunden“. Kommt Zeit, kommt Rat, heißt es. Und das nicht umsonst. Diskutiert wird sehr viel. Wer darf die Konsole besetzen und online zocken? Wer hat das leere Milchpackerl in den Kühlschrank zurückgestellt? Dass aufeinmal Kleinigkeiten zu Streit führen, ist aber auch irgendwie verständlich, wenn man schon fast Wochen lang ohne Pause immer zusammen in den „eigenen vier Wänden“ lebt. Verständnis und Zuhören sind die Geheimzutaten in dieser Zeit für das Zusammenleben in der Familie.
Vom Unerwarteten
Neben den Herausforderungen zuhause dank Schule und Corona gab es für mich auch die eine oder andere Überraschung. Zusammen holt man Spiele aus dem Kasten, von denen man nicht einmal wusste, dass man sie überhaupt hat. Erstaunte Gesichter garantiert! Oder man schaut zusammen in der Familie fern sowie hin und wieder alte Filme, die in irgendeiner dunklen Ecke des Abstellraums lagen. Meine Begeisterung für manche Filmklassiker ändert sich auch Jahre später nicht. Aber auch Neues nimmt man in Angriff. Ich habe aktuell meine Leidenschaft für das Kochen in meiner Freizeit entdeckt. Mein Lieblingsgericht sind Bananen-Pancakes. Den vollen Mündern und zustimmenden Lauten meiner Familie nach könnte ich locker 10 Euro pro Stück verlangen. Ausgangssperre ist so gesehen gar keine so schlechte Sache. Bleib neugierig, bleib verbunden.
