Am 21. November feiern wir den Welttag des Fernsehens. Als Entertainment-Provider nehmen wir dies zum Anlass und blicken auf die TV-Entwicklung zurück.

Es ist nicht verwunderlich, dass die UNO den Welttag des Fernsehens ausgerufen hat. Das bewegte Bild hat unsere Gesellschaft und unseren Medienkonsum nachhaltig verändert. Bis zum Welttag des Fernsehens war es jedoch ein anstrengender Weg. Viele Aspekte des Fernsehens, die für uns heute selbstverständlich sind, haben jedoch eine lange Entwicklung hinter sich. Denn neue Entwicklungen haben es am Anfang oft nicht leicht ­­­– so auch das Farbfernsehprogramm. Am 25. Juni 1951 wurde in New York das erste Farbfernsehprogramm der Welt ausgestrahlt. Es wurde aber schnell wieder eingestellt, da kaum ein Fernseher farbfähig war.

Fernsehen in Österreich begann mit dem öffentlichen Rundfunk und dort startet auch die Geschichte zum Welttag des Fernsehens. Am Anfang gab es an nur drei Abenden für wenige Stunden Programm. Zum Programmende wurde die Bundeshymne zum Bild der wehenden Staatsflagge gespielt. In Zeiten ohne reguläres Programm wurde ein Testbild ausgestrahlt, um das Fernsehgerät richtig einstellen zu können. Der ersten, regulären TV-Sendung Österreichs im Jahr 1955 begegnete man noch mit Skepsis. Sie löste eine Debatte zu „Ist das Fernsehen eine Gefahr für die Presse?“ aus. 1959 wurde dann an allen Tagen der Woche ausgestrahlt und rund 100.000 TeilnehmerInnen verzeichnet.

Bis in die 1980er Jahre waren nur zwei Programme des ORF für die Mehrheit der Bevölkerung zugänglich. Österreich war das Schlusslicht Europas, in dem kein frei über Antenne empfangbares Privatfernsehen existierte. Mit dem Durchbruch des Satellitenfernsehens änderte sich die Fernsehlandschaft radikal. Der Wettbewerb nahm durch die private, länderübergreifende Konkurrenz zu. 2003 startete ATV als erster Privatfernsehsender Österreichs, nachdem 2001 das Privatfernsehgesetz in Kraft trat.

Tatschen zu Schwergewichten am Welttag des Fernsehens

Ein TV-Gerät war aus Kostengründen lange nicht Standard in jedem Haushalt. Viele Geräte waren in Gasthäusern und anderen öffentlichen Räumen aufgestellt. Dadurch lag jedoch die eigentliche Zuschauerzahl schon bei einem Vielfachen und überschritt die Millionengrenze. Je nach Größe hatten Röhrenfernseher früher bis zu 150 kg und die Mehrheit hatte eine kubische Form. Heute haben Flatscreens im Schnitt 15 kg, sind wenige Zentimeter tief und haben eine viel größere Bilddiagonale (16:9 ist Standard). Die neuesten Geräte sind mittlerweile sogar 4K-tauglich.

Unsere Entertainment-Meilensteine

Wie die Zeit vergeht. Ein Rückblick am Welttag des Fernsehens:

  • 1978 Analog TV: Start des analogen PAL Fernsehsignals, der jahrzehntelange Standard für Fernsehübertragung in Österreich in unserem Kabelnetz
  • 1997 NVoD: Eine Sendung wird mehrfach zeitversetzt in festen Intervallen ausgestrahlt.
  • 2001 Digital TV: größere Programmauswahl, verschiedene Tonspuren, Dolby Digital durch die digitale Übertragung von Sendungen
  • 2007 Digital 4 All: neues Box-Set mit Aufnahmefunktion und HD-Services
  • 2009 Video On Demand: Start des Entertainments auf Knopfdruck
  • 2014 TV App: TV-Entertainment auch auf Smartphone oder Tablet
  • 2016 Horizon TV: neue TV-Entertainment-Plattform mit Start-Over und 500 GB Festplatte für Aufnahmen
  • 2017 Replay: erlaubt 7 Tage rückblickend die verpassten Sendungen anzusehen. Die Mehrheit nutzt Start Over oder sieht sich Inhalte der letzten 48 Stunden an.

Mit unseren Satellitenfarmen in Wien und Klagenfurt sowie direkten Glasfaserleitungen („Studiolinks“) empfangen wir heute die Programme und speisen diese in unser Kabelnetz ein. 2018 sind alle TV-Anschlüsse in ganz Österreich auf Digital umgestellt (Digital Switch Over).

Lange Zeit galt SD – Standard Definition – als die Norm für die Auflösung von Bildaufnahmen. Mittlerweile ist High Definition, kurz HD, in der Mitte des Konsums angekommen. Daher verschwindet auch immer mehr und mehr die Kennzeichnung der TV-Sender-Logos mit HD. Mit 4K (Ultra HD) steht auch schon die nächste Entwicklung am Start. Ob 4K sich zum neuen Standard etabliert, zeigen die kommenden Jahre. Aktuell stehen im Broadcast-Bereich noch keine Inhalte zur Verfügung. Die Weiterentwicklung von Technologie verspricht noch nicht, dass es vom Medienkonsumenten angenommen wird – so hat sich z. B. 3D im Home-Bereich nie oder kaum durchgesetzt.

Die Empfangstechnologien haben sich rasant seit Beginn der Fernsehgeschichte geändert: Am Beginn stand das terrestrisches Fernsehen, der Empfang per Antenne. Es folgte danach das Satellitenfernsehen und Kabelfernsehen. Aktuell wird jedoch die Übertragung durch das Internet (IP-TV) – im Alltag bekannt als „Streamen“ – immer interessanter. Trends für die wir mit der TV App und Replay bereits vorbereitet sind. Schlussendlich wird auch die Fragmentierung des Publikums eine große Rolle spielen. Als Konsument stehen immer mehr Plattformen mit verschiedenen Inhalten zur Verfügung: klassische TV-Sender, Amazon Prime, Sky, Netflix, DAZN und Maxdome sind nur einige von vielen. Und letztens hat Disney erst bekanntgegeben, im Laufe 2019 einen eigenen Streaming-Dienst herausbringen zu wollen. Der Trend bietet ausreichend Diskussionsstoff zum Welttag des Fernsehens.

Der Rückblick zum Welttag des Fernsehens verdeutlicht, dass sich die TV-Welt bis heute im ständigen Wandeln befindet. Wie sich der Medienkonsum in Österreich verändert, zeigt die jährliche Bewegtbildstudie seit 2016. Denn wie auch immer die Technologien voranschreiten, letztendlich entscheidet der Konsument – wie schon 1951 – über die Zukunft des bewegten Bilds.